brief des tages:
Aus deutschen Märchen
„Wölfe töten mehr Vieh“, taz vom 18. 2. 19
Die ganze Debatte über die Wölfe ist durchdrungen von Unwahrhaftigkeiten. Besonders vonseiten der Jägerschaft, die ihre Privilegien damit verteidigen, dass sie Menschen mit Schilderungen aus deutschen Märchen versuchen zu ängstigen. Kein Mensch ist in Europa von Wölfen angefallen worden. Demgegenüber werden jedes Jahr auf Treibjagden mehrere Menschen durch Teilnehmer verletzt oder getötet. Auch die Vorliebe der Jäger für leckeres Wildbret zu Weihnachten, Ostern und anderen Feiertagen kommt gar nicht zur Sprache. Nicht zu vergessen die offensichtliche Lust am Töten.
Vor einigen Jahren ging ich durch den Wald mit der Gewissheit, dass mehrere Rehe meinen Weg kreuzen würden. Das ist vorbei. Auf Drückjagden wird alles abgeschossen, was vor die Flinte kommt. Was bleibt da übrig für die Wölfe? Ist da nicht nachvollziehbar, dass Weidetiere angegriffen werden? Es müsste doch auch einsehbar sein, dass die Weidetierhalter für Sicherheit ihrer Tiere sorgen müssen. Ich bin auch gehalten, mein Haus oder meine Wohnung zu sichern und zu versichern. Ja, das kostet. So erwarte ich auch von den Nutztierhaltern entsprechende Vorkehrungen. Peter Otte, Jesteburg
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