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Anschlag auf Kathedrale

Mindestens 20 Tote durch Bomben im Süden der Philippinen

Bei einem Anschlag auf eine katholische Kathedrale im muslimischen Süden der Philippinen sind am Sonntag mindestens 20 Menschen getötet worden. 111 wurden nach Angaben der Polizei in Jolo verletzt.

Augenzeugen berichteten, dass der erste Sprengsatz während der Messe in der Kirche gezündet worden sei. Trümmer hölzerner Kirchenbänke seien umhergeflogen und Gottesdienstbesucher, einige verletzt, rannten zum Hauptausgang. Eine Minute nach der ersten Detonation sei eine zweite Bombe auf dem Platz vor der Kathedrale hochgegangen und habe weitere Menschen in den Tod gerissen.

Verteidigungsminister Delfin Lorenzana versetzte die Truppen in erhöhte Alarmbereitschaft und wies die Sicherheitskräfte an, alle religiösen Stätten und öffentlichen Plätze zu sichern. Das Büro von Präsident Rodrigo Duterte sprach von einem „hinterhältigen Anschlag“. Alle Beteiligten daran würden gnadenlos gejagt und hinter Gitter gebracht.

Auf der Insel sind muslimische Rebellen der Abu Sayyaf aktiv, die von den USA und der philippinischen Regierung als terroristische Organisation betrachtet werden. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.

Erst vor fast einer Woche hatte sich die muslimische Minderheit auf den Philippinen in einem Referendum für die Bildung einer neuen autonomen Region im Süden des Landes ausgesprochen. Damit soll ein seit fast 50 Jahren andauernder separatistischer Aufstand beendet werden. Obwohl Bewohner der meisten muslimischen Regionen das Autonomieabkommen guthießen, lehnten es die Wähler in der Provinz Sulu – wo sich Jolo befindet – ab. Abu Sayyaf und andere militante Zellen sind nicht Teil des Friedensprozesses. (ap)

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