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Hornhaut aus Schnee

Schneefestival Sapporo mit Überraschungen

Es gibt inzwischen überall in der Welt sogenannte Schneefestivals, auf denen die üblichen bekannten Gebäude oder populären Filmfiguren aus Eis und Schnee nachgebildet werden: Kathedralen und „Star Wars“-Figuren als Inbegriff eines ebenso öden wie kühlen Kunsthandwerks. Beim „Yukimatsuri“ im japanischen Sapporo aber ist alles anders. Das weltberühmte Schneefestival, das gestern eröffnet wurde, besticht mit außergewöhnlichen und fantastischen Skulpturen, die in wochenlanger Kleinarbeit zurechtgefeilt und ausgefräst wurden. So haben japanische Künstler aus den eigens hierfür in die Innenstadt von Sapporo transportierten riesigen Mengen Schnee zum Beispiel den größten Nasenpopel der Welt geformt. Das Besondere an dem einmaligen Kunstwerk: Es sieht täuschend echt aus, weil die Künstler das gefrorene Weiß auf geheimnisvolle Weise grünlich schimmern lassen. Andere Artefakte sind die Nachbildung einer gigantischen Hämorrhoide oder eines überdimensionalen eingewachsenen Zehennagels. Ein Augenschmaus in diesem Jahr ist eine die Sinne täuschende käsige Fußsohlenhornhaut aus purem Schnee. Wo andere Festivals ihre Besucher mit plattesten Kopien millionenfach bestaunter Symbole zu Tode langweilen, ist Sapporo stets für eine Überraschung gut.

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