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Archiv-Artikel

„Wir wurden nicht gefragt“

Rindermarkthallen-Pläne werden präsentiert

Von PS
Anke Haarmann

■ 44, Konzeptkünstlerin, engagiert sich seit zwei Jahren in der Anwohner-Initiative „Keimzelle“ für die soziokulturelle Nutzung der Rindermarkthalle.

taz: Warum wollen Sie vor der Rindermarkthalle, die gerade saniert wird, ausgerechnet einen Garten haben?

Anke Haarmann: Weil es sowohl ein Nachbarschaftsgarten als auch ein Treffpunkt für die gemeinsame Planung der künftigen Nutzung sein soll.

Wo soll der Garten liegen?

Auf einem 10 Meter langen Streifen an der Grenze des Areals.

Und wenn Sie den bekommen, sind Sie zufrieden?

Nein. Geplant ist, im ersten Stock 600 Quadratmeter soziokulturell zu nutzen. Das sind 4,3 Prozent des Geländes. Edeka bekommt aber 6.000 Quadratmeter, und da frage ich, ob die Relation stimmt. Wobei es offiziell heißt, Edeka sei nur eine Zwischennutzung für 10 Jahre. Denn es war politischer Konsens, dass es eine anwohnerorientierte Planung geben sollte.

Gab es die?

Bisher hat man uns nicht einbezogen – obwohl Politiker aller Parteien gesagt haben, dass sie den Garten gut finden. Die städtische Immobilienverwalterin Spriag hat aber gesagt, dass die Baustelle keinen Platz fürs Gärtnern lässt. Dabei kann man sehen, dass das nicht stimmt.

Und wer soll über die Nutzung der 600 Quadratmeter im Obergeschoss entscheiden?

Die Stadt will eine Jury einsetzen, der auch Anwohner angehören.

Wie beurteilen Sie das?

Im Prinzip ist das in Ordnung. Da es aber sehr viele Bewerber aus dem Stadtteil gibt, besteht die Gefahr, dass Anwohner gegeneinander ausgespielt werden.

Heute werden die Pläne erstmals öffentlich präsentiert. Was werden Sie tun?

Wir werden unsere Kritik deutlich artikulieren.

Auch künstlerisch?

Das verrate ich jetzt noch nicht.

INTERVIEW: PS

19.30 Uhr, Wirtschaftsgymnasium St. Pauli, Budapester Str. 58