heute in bremen
: „Das Ziel ist der Mars“

Foto: privat

Uwe Großkopf, 52, ist Diplom-Physiker und Mitglied der Olbers-Gesellschaft in Bremen.

Interview Milena Pieper

taz: Herr Großkopf, was ist gerade jetzt so spannend am Mond?

Uwe Großkopf: 2019 ist das Jubiläum: 50 Jahre Mondlandung. 1969 war das die Sensation! Seitdem hat sich nicht mehr viel getan, aber es lohnt sich, den Mond zu erforschen. Es gibt dort Ressourcen, die eines Tages vielleicht sogar kommerziell genutzt werden könnten – zur Rohstoffgewinnung. Dort wird Grundlagenforschung betrieben.

Warum war so lange keiner auf dem Mond?

Das eine Kostenfrage. Bis 1972 gab es einige Missionen der Amerikaner, aber danach haben sie sich auf das Space Shuttle und die Internationale Raumstation konzentriert. Das war sehr teuer.

Und jetzt?

Jetzt gibt es wieder einen richtigen „Run“ auf den Mond. Die Chinesen sind da sehr weit. Die sind 2013 auf dem Mond gelandet. Da war die chinesische Bevölkerung sehr begeistert. Amerika will eine Raumstation errichten, die um den Mond kreist. Die soll der Ausgangspunkt für weitere Weltraumexplorationen sein. Das Ziel ist jetzt der Mars, das hat schon Präsident Bush junior verkündet.

… weil der Mond vergleichsweise nah ist?

Genau. Man braucht etwa drei Tage bis zum Mond, da kann man auch schnell wieder zurück. Beim Mars sind es etwa sechs Monate. Da will man natürlich keine Astronauten gefährden. Man muss sich langsam herantasten, das war beim Mond damals genau so.

Vortrag „Rückkehr des Menschen zum Mond“, 19.30 Uhr, Olbers-Planetarium, Werderstraße 73

Ist der Mond heute ein leichtes Ziel?

Man musste gewissermaßen von vorne anfangen. Die Technik ist heute eine andere.

Welche Rolle spielt Bremen dabei?

Für die Reise zum Mond nutzen die Amerikaner die Orion-Kapsel. Das Antriebsmodul der Raumfähre kommt von Airbus aus Bremen. Es enthält den Raketenmotor, die Stromversorgung und so weiter.