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Angst vor neuen Flutwellen

Indonesiens Behörden warnen vor weiteren Vulkanausbrüchen, die Fluten auslösen können

Nach dem Tsunami in Indonesien vom Samstag mit Hunderten Toten besteht die Gefahr einer weiteren Katastrophe. Die für Meteorologie und Geophysik zuständige Behörde rief am Mittwoch die Bewohner in den verwüsteten Gebieten auf, der Küste fernzubleiben. Denn wieder könnten Vulkaneruptionen Erdrutsche unter Wasser auslösen, die erneut einen Tsunami verursachen könnten.

Nach einem Ausbruch des Vulkans Anak Krakatau am Samstagabend hatten Flutwellen Küstenabschnitte in der Sundastraße zwischen Java und Sumatra überrollt. Warnungen für die Bewohner gab es nicht. Nach Angaben des indonesischen Katastrophenschutzes vom Mittwoch starben mindestens 430 Menschen, 1.500 wurden verletzt. Mindestens 159 gelten als vermisst, fast 22.000 Menschen wurden obdachlos. Bis Anfang Januar gilt eine Notstandsverordnung.

Rettungskräfte suchten am Mittwoch weiter nach Überlebenden. Doch wurden die Bergungsarbeiten durch heftigen Regen erschwert. Die Behörden kündigten für 2019 den Bau eines neuen und erweiterten Frühwarnsystems an. Indonesiens jetziges Frühwarnsystem registriert nur Erdbeben, aber keine unterseeischen Erdrutsche oder Vulkanausbrüche.

Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort kommt es regelmäßig zu Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüchen. Erst Ende September waren bei zwei schweren Beben mit anschließendem Tsunami in Sulawesi mehr als 2.000 Menschen gestorben. Die jüngsten Unglücke erinnern an die Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean vom 26. Dezember 2004. Damals hatte ein Seebeben der Stärke 9,1 vor der Nordwestküste Sumatras einen Tsunami ausgelöst. In den Anrainerstaaten kamen mehr als 230.000 Menschen ums Leben, davon allein in Indonesien 170.000. (epd, taz)

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