taz🐾sachen: Neue Horizonte im Advent
Sonntags ist Zeit für Besinnliches. Man lehnt sich zurück, schaut aus dem Fenster und plötzlich stellt man fest: Wow, das ist ja irre, wie weit man da blicken kann.
In den ersten Tagen nach dem taz-Umzug an die Friedrichstraße waren die KollegInnen begeistert, dass man aus vielen Räumen den Fernsehturm sehen kann, obwohl der doch 2,3 Kilometer entfernt am Alexanderplatz steht. Aber der Turm ist ja mit seinen 368 Metern Höhe auch überragend.
Viel überraschender sind die Horizonte, die sich von den rund ums Haus laufenden Balkonen bieten, wo jetzt immer die Raucher frieren. Blickt man dort Richtung Norden die Friedrichstraße entlang, sieht man nicht nur das Leuchtbild von dem US-Soldaten am Checkpoint Charlie, sondern ganz weit hinten … ja, was eigentlich?
Jetzt bräuchte man ein gutes Fernrohr, so wie der Astronom Johann Gottfried Galle, der hier 1846 den Neptun entdeckte. Zum Glück hat die Kollegin aus der Fotoredaktion eine Kamera mit Zoom zur Hand. Wenn man das damit gemachte Foto extrem vergrößert, dann sieht man: da steht ein Haus, weiße Fassade, mit auffällig grün bedachten Erkern. Ein Vergleich mit Google-Maps ergibt: das Haus steht ganz am anderen Ende der schnurgeraden Friedrichstraße, ja sogar schon am Beginn der Chausseestraße, 2,8 Kilometer nördlich vom taz-Haus – und damit noch weiter weg als der Fernsehturm.
Solche Perspektiven sind selten mitten in einer Millionenstadt wie Berlin. Wie gut, wenn man an einem besinnlichen Adventssonntag Zeit findet, für solche Entdeckungen. Gereon Asmuth
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