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UrteilKeira wurde aus Mordlust getötet

Mehr als acht Monate nach der tödlichen Messerattacke gegen die 14-jährige Keira in Hohenschönhausen ist ein Mitschüler zu einer Haftstrafe von neun Jahren verurteilt worden. Eine Jugendkammer des Landgerichts sprach den 15-jährigen Deutschen am Donnerstag des Mordes schuldig. Der Jugendliche habe aus reiner Mordlust getötet, teilte eine Gerichtssprecherin mit.

Die Eisschnellläuferin war am 7. März mit mehr als 20 Messerstichen in ihrer Wohnung getötet worden. Täter und Opfer kannten sich, sie gingen auf dieselbe Schule. Die Mutter hatte ihre blutüberströmte Tochter gefunden, als sie von der Arbeit kam. Ärzte schafften es nicht mehr, das Mädchen zu retten. Karin G. hatte den nicht öffentlichen Prozess als Nebenklägerin verfolgt.

Dass Mordlust bei einem Jugendlichen angeklagt ist, sei sehr selten, hatte Anwalt Roland Weber zum Prozess­auftakt betont. Es bedeute, aus Freude darüber zu töten, ein anderes Leben zu vernichten. Weber ist auch Opferbeauftragter des Landes Berlin. Er begleitete im Prozess die Mutter von Keira als Nebenklägerin.

Das Gericht blieb mit dem Strafmaß nur wenig unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Diese hatte eine Jugendstrafe von neun Jahren und zehn Monaten gefordert. (dpa)

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