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Yol – Der Weg
TRK/CH 1982, R: Serif Gören, D: Tarik Arkan, Serif Sezer
Ein politischer Film, dessen Herstellungsgeschichte ähnlich abenteuerlich ist wie die von iranischen Filmen heutzutage. Der kurdisch-türkische Schauspieler und Regisseur Yilmaz Güney war im Gefängnis, als er das Drehbuch zu Yol schrieb. Nach seinen genauen Anweisungen inszenierte sein Freund Serif Gören den Film. Als Güney dann aus der Haft entkam, schmuggelte er den Film in die Schweiz, wo er ihn dann auch geschnitten hat. Yol gilt als der erste kurdisch/türkische Film, weil darin zum ersten Mal das Wort „Kurdistan“ vorkommt. Erzählt wird von fünf türkischen Sträflingen, die während eines einwöchigen Hafturlaubs erleben, dass auch ihr Land zu einem Gefängnis geworden ist.
Mi, 21.30 Uhr, Metropolis, Hamburg
Mein Nachbar Totoro
J 1988, R: Hayao Miyazaki
Dieser Zeichentrickfilm ist eines der schönsten Beispiele für die zugleich poetische, kindgerechte und fantasievolle Erzählweise des japanischen Meisters des Anime Miyazaki. Erzählt wird von der zehnjährigen Satsuki und ihrer vierjährigen Schwester Mei, die nach dem Umzug in einen ländlichen Tokioter Vorort einen Sommer voller Wunder erleben. Sie leben in einem Haus, in dem Rußmännchen herumgeistern, schließen Freundschaft mit einem riesigen pelzigen, aber freundlichen Monster namens „Totoro“ und fahren in einem Bus, der zugleich eine Katze ist.
Sa, 20 Uhr, B-Movie, Hamburg
Kleine Helden
F 2016, R: Anna-Dauphine Julliand
„Wenn man krank ist, hört man nicht auf, glücklich zu sein!“, sagt eines der fünf Kinder, die in diesem Film porträtiert werden und an schwersten Krankheiten leiden. Und dieser Satz bringt den Eindruck auf den Punkt, den der Dokumentarfilm hinterlässt. Alle fünf haben eine ansteckende Lebensfreude und eine erstaunliche menschliche Reife, die sicher ihrem Leidensweg geschuldet ist, von dem der Film zumindest eine Ahnung vermittelt. Die fünf Protagonisten weigern sich mit einer bewundernswerten Souveränität, der Krankheit ihre Kindheit zu opfern.
Sa, 18.30 Uhr, Kino in der Pumpe, Kiel
Western
D 2017, R: Valeska Grisebach, Meinhard Neumann, Reinhardt Wetrek
Die Cowboys dieses Films sind deutsche Bauarbeiter auf Montage in Bulgarien. „Viel Sonne, viele Bäume, aber wenig zu tun“, stand zum Bundesstart in dieser Zeitung. „Mal fehlt das Wasser, mal streiken die Maschinen. Dafür beginnen die Männer, ein Dorf in der Nähe zu erkunden. Man beäugt einander misstrauisch, nähert sich an, geht strategische Bündnisse ein, bekommt Ärger. Western ist eine feine, präzise, scheinbar dahingeworfene Studie.“
Do/Fr, 20.30 Uhr, Kino im Sprengel, Hannover
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