: Bücher im Gepäck
Autor*innen auf Reisen: Mit Inger-Maria Mahlke und ihrem „Archipel“ beginnt die diesjährige Literatour Nord
Von Alexander Diehl
Ein Wanderzirkus? Nicht ganz. Aber man kann den Eindruck gewinnen: Bei der „LiteraTour Nord“ geht es um die per Binnenmajuskel betonte Tour vielleicht so sehr wie um die Literatur. Alljährlich wird da eine Handvoll Autor*innen nacheinander durch norddeutsche Literaturhäuser (und ein paar andere) gereicht, los geht es jeweils an einem Sonntagvormittag in Oldenburg, am selben Abend wird dann in Bremen gelesen, an den folgenden in Lübeck, Rostock, Lüneburg und Hannover. Einen Preis gibt es auch, immerhin 15.000 Euro sind ausgelobt.
Das alles riecht, mal ehrlich, immer auch nach einem gut auszustellenden Konzept, nach einer Form, die sich mindestens so gut ankündigen lässt wie das, was in der Sache geboten wird – nochmals: Literatur, und zwar deutschsprachig und zeitgenössisch. Vielleicht braucht die ja heute solche latent eventöse Darreichung – schließlich konkurriert das Buch um immer verhuschtere Aufmerksamkeit?
Also ein Blick aufs Programm selbst: Den Auftakt macht in diesem Jahr die Wahlberlinerin Inger-Maria Mahlke mit ihrem Roman „Archipel“ (Rowohlt 2018, 432 S., 20 Euro, E-Book 16,99 Euro): eine clevere, auch mal arg ambitioniert wirkende deutsch-kanarische Familiengeschichte. Ja, um eine Insel geht es darin auch – allerdings eine im Süden.
www.literatournord.de/lesereise.html
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen