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Birth of a Nation Revisited
USA 1915; R: D. W. Griffith; D: Lilian Gish, Henry B. Walthall
„Birth of a Nation“ war zugleich der größte kommerzielle Erfolg der Stummfilmzeit und ein rassistisches Machwerk, in dem der Ku-Klux-Klan glorifiziert und Afroamerikaner von schwarz geschminkten weißen Darstellern gespielt wurden. Die Musiker Guillaume Maupin und Sébastian Demeffe laden mit ihrem Programm dazu ein, den Film gegen den Strich zu sehen – oder besser zu hören. Auf der Tonebene gestalteten sie eine Gegenerzählung, die aus historischen Bluesaufnahmen, frühem Jazz, traditioneller afrikanischer Musik, Songs aus dem US-Bürgerkrieg und moderner amerikanischer Musik montiert wurde.
Sa, 20 Uhr, B-Movie, Hamburg
3 Tage in Quiberon
D 2018; R: Emily Atef; D: Marie Bäumer, Robert Gwisdek
Die deutsch-französisch-iranische Regisseurin Emily Atef inszeniert hier ein berühmtes Interview, das der Hamburger Journalist Michael Jürgs für den Stern mit Romy Schneider führte. Gedreht wurde das Drama in der Bretagne und in Hamburg, zu einem großen Teil aber auch auf der schleswig-holsteinischen Halbinsel Fehmarn. „Ohne bekannte Stationen im Leben der Schauspielerin abzuhaken, ohne Aneinanderreihung von Künstlern, mit denen Schneider arbeitete, die sie liebte, gelingt Atef das Psychogramm einer sensiblen Frau, die ihre tiefsten Emotionen nie verbergen konnte. Eine Qualität, die sie als Schauspielerin unverwechselbar machte, ihr als Mensch jedoch Unglück einbrachte“, schrieb Michael Meyns in der taz.
Sa, 13.30/16Uhr, Kino in der Pumpe, Kiel
Die Quereinsteigerinnen
D 2005; R: Christian Mrasek, Rainer Knepperges; D: Nina Proll, Claudia Basrawi
Im Jahr 2005 schlägt die Stunde der gelben Telefonhäuschen und die beiden Heldinnen der Low-Budget-Satire wollen sich nicht mit dem Verschwinden dieses Relikts der analogen Kommunikationstechnik abfinden. Deshalb entführen die beiden jungen Frauen Barbara und Katja den Telefonkonzernchef Harald Winter. Doch dieser kann sich mit ihrem Feldzug für die Entschleunigung immer mehr anfreunden und genießt seinen erzwungenen „Urlaub“. „Einzigartig ist der Ton, den die Schauspielerin Nina Proll und vor allem die Nicht-Schauspieler Rainer Knepperges und Claudia Basrawi finden. Sie wollen nur spielen und so klingen sie auch“, schrieb Ekkehard Knörer in der taz.
Sa, 20.30 Uhr, Kino im Sprengel, Hannover
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