: Der größte Tag gegen Ali
Es war die Nacht der Nächte des Karl Mildenberger. Am 10. September 1967 stand der Profiboxer aus Kaiserslautern im Frankfurter Waldstadion vor 45.000 Zuschauern gegen Muhammad Ali im Ring. Dabei war es gar kein WM-Kampf, denn Ali war wegen seiner Wehrdienstverweigerung der Titel aberkannt worden. Und es war noch nicht einmal ein Sieg Mildenbergers; wegen einer Platzwunde war es eine Technischer-K.-o.-Niederlage. Dass Mildenberger auch Schwergewichts-Europameister war in einer Zeit, als dieser Titel noch eine sportliche Bedeutung hatte – geschenkt. Nichts war so wichtig wie Ali. „Es war mein schwerster Kampf seit dem Titelgewinn gegen Sonny Liston“, sagte Ali später. Während Ali nach 1970 seine Weltkarriere wieder aufnehmen konnte, arbeitete Mildenberger ab 1969 als Bademeister und Rettungsschwimmer bei der Stadt Kaiserslautern. Am vergangenen Freitag ist er im Alter von 80 Jahren gestorben.
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