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Weiter Jagd im Nationalpark

Umweltverbände und Umweltminister Lies verärgert über Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast

Naturschützer in Niedersachsen haben Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) aufgefordert, die Vogeljagd im Wattenmeer zu verbieten. Mehr als 30 Jahre, nachdem die Nordseeregion als Nationalpark ausgewiesen worden sei, sei das Ende der Jagd längst überfällig, erklärten der Naturschutzbund Nabu, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und weitere Verbände. Stattdessen drohe aber aktuell eine Verlängerung auslaufender Jagdpachten durch die Domänen-Verwaltung.

„Das ist ein Skandal“, kritisierte Nabu-Landeschef Holger Buschmann: „Statt Verbesserungen zu erzielen, soll nun das Rad sogar zurückgedreht werden.“ Die Jagd sei mit dem Schutzgedanken eines Nationalparks grundsätzlich nicht zu vereinbaren.

Auch Umweltminister Olaf Lies (SPD) übte ungewöhnlich scharfe Kritik an den Kollegen aus dem Nachbar-Ministerium. „Dieses eigenmächtige Vorgehen des Landwirtschaftsministeriums ist mir vollkommen unverständlich und ganz schlechter Stil“, sagte er. Die neuen Pachtverträge wichen offenbar erheblich von einem auf Arbeitsebene erzielten Kompromiss ab.

Otte-Kinast wies den Vorwurf zurück: „Auf den ostfriesischen Inseln sind Jagdpachtverträge ausgelaufen und daher verlängert worden. Dies ist ein üblicher Vorgang, der von den Domänenverwaltungen vorgenommen wird.“ In den verlängerten Pachtverträgen seien erneut zusätzliche Einschränkungen vorgesehen, die über das Nationalparkgesetz hinausgingen. (dpa)

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