: Stellenweise deutlicher Cannabisgeruch
Tausende demonstrierten am Samstag bei der Hanfparade für die Legalisierung von Cannabis
Mehrere Tausend BefürworterInnen der Legalisierung von Cannabis sind am Samstag bei der 22. Hanfparade durch Berlin-Mitte gezogen. Der Veranstalter sprach am Nachmittag von „mindestens 6.000 Menschen im Demonstrationszug“.
Zuvor war am Mittag von zunächst 4.000 Teilnehmern die Rede. Die Hanfparade ist nach Veranstalterangaben Deutschlands größte Demo für die Legalisierung von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel.
„Hope for Dope“
Unter dem Motto „Aufklärung statt Verbote“ zogen die DemonstrantInnen bei Sonnenschein mit mehreren Musikwagen vom Alexanderplatz zum Regierungsviertel am Brandenburger Tor. Viele Teilnehmer waren mit selbst gebastelten Schildern und Transparenten unterwegs. Es wurden Slogans gezeigt wie „Ohne Gras kein Spaß“, „Hope for dope“ oder „Sag Nein zu Drogenfahndern“. Andere trugen grüne Luftballons, auf denen Cannabisblätter abgebildet waren.
Die DemonstrantInnen kamen aus dem gesamten Bundesgebiet. „Es sind sogar Teilnehmer aus München dabei“, sagte Sprecher Martin Steldinger. Vor dem Bundesgesundheitsministerium sollte eine „Berliner Deklaration“ übergeben werden, die sich unter anderem gegen die Kriminalisierung von Kiffern richtet.
„Noch immer verlieren Berliner ihren Führerschein, nur weil sie mit Cannabis zu Hause, im Park oder sonst wo erwischt wurden“, sagte der Landesvorsitzende der Grünen, Werner Graf. Dies müsse bundesweit beendet werden. Aktivisten zeigten Plakate mit Slogans wie „Mach mich frei“ oder „Hanf auf die Felder rettet die Wälder“.
Legalisieren, Steuern einnehmen
Auf einem großen auf einen Wagen montierten Joint wurde eine „Zaubersteuer“ gefordert. Wenn Cannabis legalisiert würde, könnte der Staat auch Steuern darauf fordern und so Milliarden einnehmen, hieß es.
Entlang der Demonstrationsroute konnte nach Beobachtungen der Deutschen Presse-Agentur stellenweise ein deutlicher Cannabisgeruch festgestellt werden. „Wir begleiten den Demonstrationszug. Wenn Hinweise auf illegalen Konsum oder Besitz von Cannabis vorliegen, gehen wir dem nach“, sagte ein Polizeisprecher. Die Hanfparade verlief nach Angaben der Beamten ohne besondere Vorkommnisse. (dpa)
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