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Schotter für Ascheplätze

Schleswig-Holstein fördert die Sanierung kommunaler Sportstätten mit knapp 10 Millionen Euro

Einen Kunstrasenplatz für 250.000 Euro, eine Drainage für 18.500 Euro oder 100.000 Euro für eine Sportplatz-Sanierung – es läppert sich, was da aus der schleswig-holsteinischen Landeskasse in kommunale Sportanlagen gesteckt wird. Insgesamt 9,5 Millionen Euro sollen in 77 Anlagen fließen. Alle Förderanträge wurden in diesem Jahr bewilligt, wie Innenstaatssekretärin Kristina Herbst am Donnerstag in Kiel sagte.

Es stand sogar eine Million Euro mehr zur Verfügung, aber dafür lagen keine Anträge mehr vor. Vor vier Jahren hatten die Kommunen einen Sanierungsstau von 55 Millionen Euro gemeldet, wie Herbst sagte. Mittlerweile könnte er noch größer geworden sein. Die Kommunen müssen für ihre Vorhaben mindestens einen Eigenanteil von 50 Prozent tragen. Maximal 250.000 Euro gibt es in diesem Jahr aus der Landeskasse für ein Einzelprojekt.

Für das nächste Jahr stehen aus der Landeskasse 12,5 Millionen Euro bereit. Förderanträge dürfen die Kommunen bis Jahresende stellen. Die Mittel können für die Sanierung von Laufbahnen und Spielfeldern eingesetzt werden, auch für Schwimmsportanlagen sowie erstmals für kleine Sporthallen mit einem oder zwei Feldern.

Die Mittel für Schwimmsportstätten seien besonders wichtig, sagte die Staatssekretärin. „So leisten wir einen entscheidenden Beitrag dafür, dass jedes Kind in Schleswig-Holstein mittelfristig schwimmen lernen kann, so wie wir es im Koalitionsvertrag vereinbart haben.“

Die Grünen hatten ihre Zustimmung für zehn Millionen Euro Landesmittel zum Ausbau des Stadions der Zweitligafußballer von Holstein Kiel an die Bedingung geknüpft, dass es im gleichen Umfang auch Geld für den Breitensport gibt. So kam es dann auch.

Die Landeshauptstadt Kiel hat gar keine Mittel beantragt. Weshalb nicht, erläuterte Sprecherin Annette Wiese-Krukowska so: „Kiel hat im ersten Zugriff keine Anträge gestellt, weil die Fördermöglichkeiten für unsere Bedarfe noch zu eng gefasst waren.“ Deshalb begrüße die Stadt die Erweiterung der Förderfähigkeit auf Sporthallen und Schwimmsportstätten. Dazu würden entsprechende Anträge vorbereitet. (dpa)

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