taz🐾sachen: Materialpuzzle wie ganz früher
Not soll ja erfinderisch machen. Überfluss tut es auch. Und von einem solchen kann man getrost sprechen, wenn ein sechsstündiges Interview zu 15 Seiten Transkript in Schriftgröße 12, einfacher Zeilenabstand, führt.
Im Juni trafen Patricia Hecht (im Bild links) und ich vier Frauen, die in den 70er Jahren illegal Schwangerschaftsabbrüche vornahmen. Über 40 Jahre haben sie nie öffentlich darüber gesprochen. Bis sie im Zuge der aktuellen Debatte über Paragraf 219a zu dem Schluss kamen: „Das können wir nicht mit ins Grab nehmen“ – und sich an die taz wandten.
Das Resultat sind 39.632 Zeichen Zeitgeschichte – mit jeder Menge Bezug zur Gegenwart. Wenn daraus drei Zeitungsseiten werden sollen, auf die auch noch Fotos, Kontext und Überschrift passen müssen, hilft nur noch puzzeln, und zwar ganz analog: mit Drucker, Papier, Schere – und dem Fußboden.
Was einem pragmatischen Gedanken entsprungen war, sorgte für viel Begeisterung: „So haben wir früher Seiten layoutet“, sagte manch eine Kollegin, oder: „Das erinnert mich daran, wie wir früher Flugblätter gemacht haben.“ Das Resultat war gerade in der taz am wochenende zu lesen – die Online-Version auf taz.de folgt. Dinah Riese
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