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Minusma, EUTM, G5, Barkhane

Mali ist voller internationaler Eingreiftruppen, viele davon deutsche

Aus Bamako Katrin Gänsler

Nach Afghanistan ist Mali der zweitgrößte Auslandseinsatz der Bundeswehr. In Mali sind im Rahmen der UN-Stabilisierungsmission (Minusma) aktuell knapp 13.300 Soldaten stationiert, darunter fast 700 Deutsche, die größtenteils in Gao im Nordosten des Landes stehen. Weitere 150 Bundeswehrsoldaten dienen in der EU-Ausbildungsmission für Malis Armee (EUTM Mali), die 580 Soldaten umfasst und in Koulikoro außerhalb der Hauptstadt Bamako Soldaten ausbildet.

Der Mission Barkhane – Frankreichs größter Aus­lands­ein­satz, der in der gesamten Sahelzone islamistische Gruppen bekämpft – gehören 4.500 Soldaten an. Die G5 Joint Force der Sahelstaaten Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger und Tschad mit Hauptsitz im malischen Sévaré außerhalb von Mopti kommt auf 5.000 Soldaten, ist aber noch im Aufbau. Die Stärke der malischen Armee wird auf 18.000 bis 20.000 Soldaten geschätzt.

Dennoch kommt es fast täglich zu Gewaltvorfällen. Diese Woche wurde in der Nacht zu Dienstag der Flughafen Ambodedjo in Sévaré beschossen. Einen Tag später protestierten in Timbuktu bewaffnete Araber gegen die anhaltende Unsicherheit und schossen in die Luft. Am Mittwoch starben in der Region Mopti drei Peul-Zivilisten beim Angriff einer rivalisierenden Miliz. Zur Sicherung der Wahlen sollen laut Verteidigungsministerium fast 30.000 Sicherheitskräfte eingesetzt werden.

Seit Einsatzbeginn 2013 zählt die Minusma 169 tote Blauhelmsoldaten – die tödlichste UN-Mission der Welt. Martin Nadon, Direktor des Bereichs Wahlen bei der Minusma, betont allerdings: „Die Minusma organisiert weder die Wahlen, noch sichert sie diese.“ Man unterstütze lediglich. Weder 2013 noch 2016 sei es gelungen, alle Wahllokale zu öffnen. Die Quote lag damals bei 90 Prozent. Ohne UN, so sagen Beobachter in Bamako, wäre aber die Durchführung der Wahl im Norden „sehr schwierig“: Sie transportiert die Wahlunterlagen.

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