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neuim kino

„Candelaria“ Foto: Fotot: DCM

Kuba als Filmkulisse: Nirgendwo anders ist der Verfall von Häusern malerischer, die Vorstellung einer besseren Zukunft illusorischer. Weshalb man auch zu wissen glaubt, worauf es in Jhonny Hendrix Hinestrozas auf Kuba spielendem Film „Candelaria“ hinauslaufen wird: bittersüße Melancholie bei karibischen Temperaturen, mit der das Leben trotz des Scheiterns gefeiert wird. Aber das hieße, den Film deutlich zu unterschätzen. Der aus Kolumbien stammende Regisseur stellt zwei kubanische Schauspielveteranen in den Mittelpunkt: die 87-jährige Verónica Lynn und den 81-jährigen Alden Knight. Sie spielen das kinderlose Ehepaar Candelaria und Victor Hugo, das in der Versorgungskrise der „Sonderperiode“ in den 90er Jahren überleben muss. Mit einer Videokamera beginnt Viktor seine Frau zu filmen – es sind Szenen eines erotischen Neuaufbruchs. „Candelaria“ ist reich an solchen Szenen, die in realistischer und poetischer Verdichtung dieses Leben in der Krise auf den Punkt bringen.

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