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Archiv-Artikel

berliner szenen In der Wuhlheide

T-Shirts für Helden

Wohin man schaut in der Wuhlheide – überall freundlich grüßende Kinder! Warum ist da eigentlich nicht schon viel früher jemand drauf gekommen, dem maulfaulen Nachwuchs die Grußformel einfach auf die schmale Brust zu drucken? Nie wieder müssten sich Eltern mit Beschwerden von Frau Wachowiak, dritter Stock links, über die Umgangsformen von Lena und Max rumschlagen, könnten einfach sagen: „Können Sie nicht lesen, was da steht: ‚Guten Tag‘?“ Frau Wachowiak hört am liebsten Cindy und Bert. Deswegen sollte man besser eigene T-Shirts drucken, um Missverständnissen wegen der Rückseite vorzubeugen. „Wir sind Helden“ steht da. „Auch noch frech werden“, sollte Frau Wachowiak lieber nicht denken. Denn dann wär schon wieder die Hölle los.

Apropos Hölle: Mit manchen T-Shirts begibt man sich auch in Teufels Küche. Warum Menschen „Luder“-Shirts tragen, ist etwa ein ähnlich großes Rätsel wie die generationenübergreifende Begeisterung für Wir sind Helden – zu bewundern beim Open-Air in der Wuhlheide am Samstag. Beim Warten auf die Helden für die ganze Familie dann eine Idee: Vielleicht versteht man das alles besser, wenn man mal auf die T-Shirts der Fans guckt, die Helden als Schnittmenge begreift aus: „Stones“, „17 Hippies“, „Some girls are born as winners“, „Die Toten Hosen Friss oder Stirb“, „Hurricane“, „Die Happy“, „adidas“, „England“, „1973“, „Wild Dogs“, „Linkin Park“, „Ramones“, „Jamaica“, „Heut ist ein guter Tag zum Sterben“, „Fila“, „Mutabor“, „Berlin“, „Lolek 69“, „Bolleck 69“, „Metallica“, „Puma“, „Herbert Grönemeyer“, „carhartt“, „Run, don’t sleep“, „Cuba“, „No Use For A Name“, „Böhse Onkelz“, „Jubelbuben Sachsen“, „Soul Cowboy“, „Abercrombie & Fitch“. Dann wurde es dunkel. DAVID DENK