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taz🐾sachenEin Igel für die taz-Recherche

Erst redete Ursula von der Leyen, dann aßen sehr viele Männer sehr viele Buletten. So weit war beim Parlamentarischen Abend der Reservisten der Bundeswehr am Dienstagabend in Berlin alles so, wie man sich in alternativen Milieus ein solches Ereignis vorstellen mag. Dann bekam die taz einen Preis.

Ausgezeichnet wurde der Text „Die Akte Heimatschutz“, auf taz.de als „Kommando Heimatschutz“ zu finden, für den Christina Schmidt, Martin Kaul und ich in einem Netzwerk von Menschen in Mecklenburg-Vorpommern recherchierten, gegen die der Generalbundesanwalt ermittelt. Der Vorwurf, so schrieben wir es im Dezember 2017: „In Chatgruppen sollen sich Männer darüber ausgetauscht haben, dass der Krisenfall eine Chance berge – dann könne man die Macht übernehmen, linke Politiker gefangen nehmen oder gleich töten.“

Während der Recherchen kam heraus, viele dieser Männer sind Mitglieder des Reservistenverbandes, darunter auch der Kommandant einer Reservistenkompanie. Für den Verband war es kein schmeichelhafter Text. Aber die Jury vergab einen der fünf „Goldener Igel“ genannten Preise an uns. Marco Seliger, Chefredakteur des Reservistenmagazins loyal,hielt am Dienstag die Laudatio. Er fragte: Welche Zeitung schickt heute noch drei Kollegen monatelang auf Recherche?

Wir danken für die Würdigung und die souveräne Geste. Mit dem Preisgeld von 1.000 Euro leisten wir uns etwas, was wir uns schon länger leisten wollten: eine Spende an die Flüchtlingspaten Syrien. Daniel Schulz

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