AWO-Beschäftigte trommeln für mehr Geld

SOZIALES In Nordrhein-Westfalen fordern Mitarbeiter Annäherung an Bezahlung im öffentlichen Dienst

DÜSSELDORF dpa | Mehr als 2.000 Arbeiter aus Pflege- und Sozialberufen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) haben am Dienstag in Nordrhein-Westfalen für höhere Löhne demonstriert. Die größte Demonstration gab es in Recklinghausen mit 800 Teilnehmern. Weitere Proteste fanden in Bielefeld und Rheinberg (Kreis Wesel) statt. Anlass ist die dritte Verhandlungsrunde am kommenden Sonntag zwischen Ver.di und dem Arbeitgeberverband AWO. Die Protestierenden forderten einen Anstieg der Löhne um 6,5 Prozent. Das bisherige Angebot der AWO in Höhe von 5 Prozent hatte die Gewerkschaft Ver.di zuvor abgelehnt, da das Angebot deutlich hinter dem zurückbleibe, was ErzieherInnen und SozialarbeiterInnen im öffentlichen Dienst verdienen.

Die AWO zeigte wenig Verständnis für die Proteste: „Der Streik trifft die Falschen. Wenn Kindertageseinrichtungen bestreikt werden, geht das zulasten berufstätiger Eltern“, so AWO-Verhandlungsführer Gero Kettler. Mit 5 Prozent Lohnerhöhungen habe man den Mitarbeitern ein gutes Angebot vorgelegt.

Die Auswirkungen der Proteste waren in den Einrichtungen der AWO nur schwach zu spüren. Nach Angaben von Ver.di blieben wenige Kitas geschlossen, manche richteten eine Notbetreuung ein. Ver.di zeigte sich sehr zufrieden mit der zahlreichen Teilnahme an den Warnstreiks. Einen Wermutstropfen gab es dennoch: In einigen Altenheimen der AWO blieb am Dienstag die Küche kalt, gestand Ver.di-Sprecher Uwe Reepen ein.