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Archiv-Artikel

das wichtigste Gondelabsturz in Tirol

750 Kilo schwerer Betonklotz stürzt aus 300 Metern Höhe auf Seilbahn-Gondel: Neun Tote in Ötztaler Alpen

INNSBRUCK dpa ■ Beim Absturz einer Seilbahn, die von einem riesigen Betonteil getroffen wurde, sind gestern in Tirol neun Menschen in den Tod gerissen worden. Nach Augenzeugenangaben hatte ein Transporthubschrauber in den Ötztaler Alpen ein rund 750 Kilogramm schweres Betonteil verloren. Es stürzte aus etwa 300 Metern Höhe in die Tiefe und traf eine Gondel direkt. Durch die Wucht des Aufpralls wurden die Kabine und zwei weitere Gondeln in die Tiefe gerissen.

Mehrere Passagiere wurden offenbar aus den Kabinen geschleudert. Bei den meisten Opfern handelte es sich um Touristen, darunter offenbar auch Kinder und Jugendliche. Ihre Nationalität war zunächst unbekannt. Vermutlich sieben Menschen erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Der Transporthubschrauber war auf dem Weg zu einer Baustelle an der Bergstation der Seilbahn, als sich das Betonteil aus der Verankerung löste.

Unmittelbar nach Bekanntwerden des Unglücks flogen Rettungsmannschaften zur Unglücksstelle. Für die meisten Opfer kam jedoch jede Hilfe zu spät. Die Schwerverletzten wurden in die Uniklinik nach Innsbruck geflogen. Mehrere Dutzend Sanitäter und sechs Notärzte seien im Einsatz, hieß es beim Tiroler Roten Kreuz. Auf dem Gletscher herrscht zurzeit Sommerskibetrieb.

Die Seilbahn auf die 3.309 Meter hohe Schwarze Schneid war bereits 2004 Schauplatz eines spektakulären Unfalls. Am 14. November hatte sich das Steuerseil der Bahn mit einer leeren, talwärts fahrenden Gondel verfangen. Eine Kabine war daraufhin abgestürzt. In der Folge mussten 113 Fahrgäste in etwa 50 Metern bei starkem Frost mehrere Stunden in ihren Gondeln warten, bis sie schließlich abgeseilt werden konnten.