: Römisch Roulette
AS Rom überrascht Barça und zieht ins Halbfinale
Es wurden die ganz großen Thesen formuliert, um das sensationelle Scheitern des FC Barcelona beim AS Rom in Worte zu fassen. Die spanische Zeitung Marca rief nach der 0:3-Pleite den „Niedergang des Barça-Imperiums“ aus und die italienische La Gazetta dello Sport behauptete: „Die Welt der Giallorossi hat seit 35 Jahren auf eine solche Nacht gewartet.“
Angesichts der miserablen Ausgangslage, das Hinspiel hatten die Italiener 1:4 verloren, wählte Roma-Trainer Eusebio di Francesco das absolute Risiko. Statt dem eingeübten 4-3-3-Aufstellung verdichtete er das Mittelfeld durch ein 3-5-2-System, so dass Barça im Aufbauspiel die Anspielstationen fehlten. Nach der Partie erklärte der Coach: „Die Idee kam mir nach dem 0:2 vom Samstag gegen Fiorentina. Ich bin ein Verrückter, und wäre das schiefgegangen, hättet ihr Journalisten mich zerrissen.“
Wichtiger aber, betonte er, sei die Mentalität der Spieler gewesen. Der Verein steht nun erstmals im Halbfinale der Champions League. Barcelona-Coach Ernesto Valverde räumte ein, dass man gegen das Pressing der körperlich starken Römer kein Mittel gefunden habe: „Wir hatten keine Antworten.“ (taz)
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