Bürger gegen Senat und Vattenfall

GASKRAFTWERK 740 Einwendungen gegen das angeblich innovative Projekt in Wedel eingereicht

Etwa 1.600 Bürgerinnen haben Einwendungen gegen das geplante Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) in Wedel erhoben. Das teilte das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume mit, eine Abteilung des schleswig-holsteinischen Energie- und Umweltministeriums. Da es auch Sammeleinwendungen zum Beispiel von Ehepaaren gebe, handele es sich tatsächlich um 740 einzelne Einwände gegen das Projekt des Energieversorgers Vattenfall, das Teil der Energieverträge zwischen dem Konzern und der Stadt Hamburg ist.

Als „Innovationskraftwerk“ soll die Anlage das 50 Jahre alte Heizkraftwerk am selben Standort ersetzen und zudem mit großen Energiespeichern überschüssigen Windstrom nutzen. Zehntausende Kubikmeter Wasser sollen dabei erhitzt und bei Bedarf ins Fernwärmenetz eingespeist werden. Das etwa 500 Millionen Euro teure GuD soll den Westen der Stadt mit Fernwärme versorgen und zudem 400 bis 470 Megawatt Strom erzeugen.

Die Anwohner in Wedel und dem benachbarten Hamburger Stadtteil Rissen befürchten vor allem Belästigungen durch Lärm, weil das Kraftwerk unmittelbar an Wohngebiete grenzt. Ihre Einwände sollen auf einer öffentlichen Anhörung erörtert werden. Vattenfall ist überzeugt, alle Einwände widerlegen zu können. Das Kraftwerk soll mit Beginn der Heizperiode 2016/2017 in Betrieb gehen.  SMV