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Demo oder Störung?

Männer rufen „Free Palestine“ an Israels Stand auf der ITB

Von Ariane Lemme

Auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin ist es am Donnerstag vor einem israelischen Stand zu einer propalästinensischen Kundgebung gekommen. Drei Männer im Alter von 19 bis 21 Jahren riefen zunächst „Free Palestine“. Als die Polizei einschritt, verschwanden sie kurz, kehrten dann aber zurück. „In Fußballmanier“ hätten sie Fahnen und Schals geschwenkt, bestätigte die Messe GmbH der taz.

Es kam zu einem verbalen Scharmützel, die Polizei schritt ein, die Störer wurden vom Dienst suspendiert. Denn sie waren keine Besucher, sondern Angestellte des von der ITB beauftragten Sicherheitsdienstes. Zuerst hatte der Tagesspiegel über den Vorfall berichtet.

Die Männer seien sehr aggresiv aufgetreten, so eine Sprecherin der israelischen Botschaft zur taz. Sie sieht in dem Auftritt den Versuch, den Staat Israel zu delegitimieren. „Leider beobachten wir generell eine Zunahme solcher Vorfälle in Berlin“, so die Botschaftssprecherin.

Zum Hintergrund der Männer ist bisher wenig bekannt. Laut Tagesspiegel berichteten Augenzeugen, sie seien arabischer Herkunft gewesen. Das wollte die Polizei gegenüber der taz am Freitag nicht bestätigen – alle drei seien in Berlin geboren und hätten die deutsche Staatsangehörigkeit. Allerdings seien sie der Polizei bekannt „wegen Körperverletzungen und Raubtaten“. In diesem Fall liege aber keine Straftat vor, der Vorfall wird als Meinungsäußerung gewertet.

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