: Bremen gründet „Pflegetisch“
VertreterInnen von Pflegeeinrichtungen, Behörden und Politik in Bremen wollen sich besser miteinander vernetzen. Künftig soll deswegen ein „Pflegetisch“ zweimal im Jahr zusammenkommen
In Bremen wollen sich im Pflegebereich tätige Einrichtungen besser vernetzen. Ein erster „Pflegetisch“ sei jetzt in Bremen-Nord ins Leben gerufen worden, teilte die Diakonie am Donnerstag mit. Rund 40 VertreterInnen verschiedener Pflegeeinrichtungen, der regionalen Politik und der senatorischen Behörde kamen jetzt zur Auftaktveranstaltung in Friedehorst zusammen.
„Als Sie die Einladung bekommen haben, haben Sie vielleicht gedacht ‚Ach schon wieder sollen wir über die Pflege reden, aber reden allein bringt noch nichts. Man muss was tun!‘ Deshalb sind wir heute hier, um den ersten Pflegetisch für Bremen-Nord ins Leben zu rufen“, erklärte Landesdiakoniepastor Manfred Meyer, Vorstand des Diakonischen Werkes Bremen, in seiner Begrüßung.
Auch der Lesumer Ortsamtsleiter Florian Boehlke nahm an der konstituierenden Sitzung teil. In Bremen-Nord lebten viele ältere Menschen, sagte er. „Pflege spielt hier also eine große Rolle.“ Zudem änderten sich die Anforderungen an eine gute Pflege: Die Menschen wollten länger zu Hause wohnen bleiben, sie würden immer älter, darauf müsse sich die Pflege einstellen.
Die Teilnehmer des Pflegetisches beschlossen, sich künftig zwei Mal im Jahr zu treffen. Es sei der Wunsch geäußert worden, jede Sitzung unter ein relevantes Schwerpunktthema wie die Digitalisierung, die Stärkung des Berufsbildes oder eine genaue Bedarfserfassung zu stellen, berichtete die Diakonie. Das Bundesministerium für Gesundheit begleitet noch bis März bundesweit die Einführung sogenannter Pflegetische zur Stärkung der regionalen Vernetzung im Pflegebereich.
Hintergrund ist das Inkrafttreten der Pflegestärkungsgesetze (PSG) im Jahr 2015, in dessen Rahmen die umfangreichste Erneuerung der Pflegeversicherung seit ihrer Einführung vor über 20 Jahren stattgefunden hat. Seit Januar 2017 gibt es keine Pflegestufen mehr, sondern Pflegegrade, in denen erstmals demenzkranken Menschen die gleichen Pflegeleistungen zugesichert werden wie körperlich Pflegebedürftigen. (taz/epd)
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