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das portraitKea Kühnel ist Bremens erste Winter-Olympierin

Foto: privat

Hoch hinaus konnte es für Kea Kühnel in ihrer unmittelbaren Umgebung ja gar nicht gehen. Die mächtigste Erhebung der Stadt Bremerhaven, in der sie am 16. März 1991 geboren wurde, misst ganze 11,10 Meter. Und als wäre das für ihren Sport Ski-Freestyle nicht schon abträglich genug, kommt noch hinzu, dass Schnee in der Seestadt eher eine Seltenheit ist.

Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen hat die 26-Jährige etwas Außergewöhnliches vollbracht: Sie ging am Sonnabend im südkoreanischen Peyongchang bei den Olympischen Winterspielen in der Disziplin Slopestyle an den Start, als einzige Deutsche – und vor allem als erste Teilnehmerin bei Winter-Olympia aus dem Bundesland Bremen. „Darauf bin ich ein wenig stolz“, hatte Kühnel im Vorfeld gesagt. „Eigentlich bedeutet das ja, es ist egal, woher du kommst – du kannst in dieser Sportart immer erfolgreich sein, an deine Grenzen kommen oder mit der Weltelite mithalten.“

Kühnel hatte erst Ende Januar davon erfahren, dass sie bei Olympia dabei sein würde. Als Nummer 27 der Weltrangliste stand ihr zunächst kein Ticket für das 24er-Feld zu. Da aber einige Nationen ihre Quotenplätze nicht ausschöpften, rückte sie nach. Die Spätstarterin, die erst seit zwei Jahren im Weltcup dabei ist, konnte ihr Glück kaum fassen. Sie wolle, sagte sie, in Peyongchang „die Bremer stolz machen“.

Das gelang ihr weniger gut, als sie gehofft hatte. Auf dem anspruchsvollen Kurs, auf dem Kunststücke über Geländer und meterhohe Sprünge gefordert waren, hatte Kühnel Pro­bleme. Nachdem sie im ersten Durchgang die Landung nach einem Sprung verpatzt hatte, bekam sie für ihren zweiten Versuch 59,60 Punkte und verpasste mit Rang 18 den Einzug ins Finale der besten Zwölf. „Ich bin enttäuscht von meiner Leistung. Ich weiß, dass ich es besser kann“, sagte sie.

Dass sie als Nordlicht überhaupt so intensiv mit dem Skisport in Verbindung kam, hat sie ihren Eltern zu verdanken. Die lernten sich über die Uni beim Skifahren kennen. Im Winter ging es dann an jedem Wochenende in den Harz – mit der damals kleinen Kea auf dem Rücksitz des Autos. Sie erwies sich als Bewegungstalent, begeisterte sich auch für das Trampolinspringen. Und das sollte sich für sie einige Jahre später noch wundervoll ergänzen.

Zunächst zog sie wegen der Liebe zum Skisport nach Innsbruck, um dort ein Studium der Wirtschaftswissenschaften aufzunehmen – gefolgt von einem der Sinologie. Als sie in ihrer Freizeit mal wieder auf Skiern unterwegs war, in einem Fun-Park, probierte sie einige Sprünge aus, die sie noch vom Trampolinturnen kannte. Ein Scout des Deutschen Skiverbandes sah das. Bald war die Bremerhavenerin im Nationalteam. Und nun hat es die frühere Harz-Skifahrerin zu den Winterspielen geschafft. GÖR

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