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Schietwetterscheißspiel

Hamburger kämpfen gegen schwere Bürde

Das hatte man ja schon länger vermutet: „Immer mehr Hamburger sind depressiv“, meldete gestern die Nachrichtenagentur epd. Und man könnte selbst depressiv werden, wenn man in der Meldung die Begründung liest, warum es zu Depressionen kommt: „Zu den Auslösern kann der wachsende Druck in der globalisierten Lebens- und Arbeitswelt ebenso zählen wie schwere Schicksalsschläge, Vereinsamung oder auch Medikamente.“ Blablabla! Was für ein realitätsferner Schnack! „Globalisierte Lebenswelt“! Paaah! Da wird ja die Aalsuppe kalt im Fischkopp! Tatsächlich gibt es in Hamburg nur zwei Gründe, warum man einen Brass bekommt: das Schietwetter tagein, tagaus und das Scheißspiel des HSV, der in jeder Saison auf den Abstiegsplätzen der Fußballbundesliga herumglitscht wie ein Scholle auf dem Fischmarkt. Aber gegen die große graue Wolke im Gemüt lässt sich doch etwas machen. Zum Beispiel singen – die „Hamburg-Hymne“, die der gute alte Brummbär Harry Rowohlt selig so gern vorgetragen hat: „Zuerst kommt immer noch Hamburch, und denn kommt Hamburch noch mal, und denn kommt ne ganze Zeit gar nichts, und was denn kommt, das ist mir egal …“ Das müsste doch reichen um das Schietwetterscheißspiel gründlich am Arsch abtropfen zu lassen.

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