: Zurück an den Tropf der Stadt
HOCHSCHULEN Die private Bremer Jacobs-University hat finanzielle Probleme. Nun will ihr der Bremer Senat erneut unter die Arme greifen, stellt dafür aber harte Bedingungen
Der Bremer Senat stellt der in finanziellen Schwierigkeiten steckenden privaten Jacobs-University (JUB) harte Bedingungen für weitere Hilfen. Bremen „wird sich aufgrund der herausragenden strukturpolitischen Bedeutung der JUB für Bremen und die Region einem weiteren Engagement ... befristet auf einen Zeitraum von fünf Jahren nicht verweigern“, heißt es in einem Papier von Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) und Finanzsenatorin Karoline Linnert (Grüne).
Damit die JUB noch einmal Geld vom Senat bekommt, muss sie unter anderem die Zahl der fest angestellten Professoren reduzieren, mehr Stipendien und voll zahlende Gaststudenten anwerben und in der Verwaltung Personal einsparen. Gleichzeitig verlangt der Senat, dass ein umfassendes Rechnungswesen eingeführt und alle Prozesse optimiert werden. Außerdem soll die JUB Energiekosten sparen.
Die Jacobs University hatte 2001 ihren Betrieb aufgenommen. Sie sollte sich nach einer Anschubfinanzierung aus privaten Mitteln tragen. „Offenkundig hat das Finanzkonzept der privaten Universität nicht in gleicher Weise geklappt wie das wissenschaftliche Konzept“, kritisierten Böhrnsen und Linnert.
Jetzt soll die JUB weiteres öffentliches Geld erhalten. Laut Radio Bremen soll es um drei Millionen Euro pro Jahr gehen. Zuletzt hatte der Senat 23 Millionen Euro für den Zeitraum von 2007 bis 2011 gezahlt. Das war gekoppelt an Eigenleistungen der JUB, an jährliche Zahlungen der Jacobs Foundation in Höhe von 15 Millionen Euro und eine Zahlung der Foundation von 125 Millionen Euro in den Kapitalstock. So sollte sich die Einrichtung langfristig selbst tragen können.
„Diese Annahmen erweisen sich heute als nicht tragfähig“, heißt es in dem Positionspapier des Senats. Bremen behalte sich vor, die Förderung vor Ende der Fünf-Jahres-Frist zu beenden, sollte die JUB sich nicht an die zugesagten Maßnahmen halten.
Von der Jacobs-University gab es am Dienstag auf Anfrage keine Stellungnahme. (dpa)