: Laborcharakter
Drei Religionen unter einem Dach: Fürs House of One sind bislang 8,5 Millionen Euro an Spenden eingegangen. Ein Pavillon wirbt seit Montag für das Projekt
Am Standort des geplanten Berliner House of One am Petriplatz ist am Montag ein Infopavillon eröffnet worden. Die Konstruktion aus Holz und Glas soll bis zum geplanten Baubeginn des 3-Religionen-Hauses 2019 als Informations- und Veranstaltungsort dienen, teilte die Stiftung House of One mit. Zudem soll das für Christen, Juden und Muslime geplante House of One mit dem Pavillon in Berlin sichtbarer präsentiert werden, hieß es.
Dafür hat das Berliner Architekturbüro Kuehn Malvezzi den zentralen Raum des zukünftigen 3-Religionen-Hauses nahezu im Maßstab eins zu eins als Holzkonstruktion nachgebaut. Eine Version des Begegnungsraumes werde damit schon jetzt erfahrbar, hieß es. Zuvor hatte der beheizbare Pavillon während der Weltausstellung zum 500. Reformationsjubiläum von Mai bis September 2017 in Lutherstadt Wittenberg gestanden.
Berlins evangelischer Bischof Markus Dröge hob in einem Grußwort den „Laborcharakter“ des House of One hervor: „Hier kann Dialog eingeübt werden, hier können neue Wege ausprobiert werden.“ Rabbiner Andreas Nachama, Mitglied des Präsidiums der Stiftung House of One, sagte, mit dem Projekt werde Neuland betreten. „Eigentlich sollte es in jeder Stadt dieser Welt so ein Projekt geben.“ Der Pavillon sei das erste sichtbare und erlebbare Zeichen des 3-Religion-Hauses.
Weltweit sind den Angaben zufolge bislang 8,5 Millionen Euro an Spenden eingegangen. Für den Bau des als einmalig geltenden Projektes werden insgesamt 43,5 Millionen veranschlagt. Die erste Bauphase werde beginnen, sobald 12 Millionen Euro an Spenden eingegangen sind, hieß es.
Das House of One soll voraussichtlich ab 2019 am Petriplatz im Mitte entstehen. Auf dem Platz hatte die DDR-Regierung einst Berlins älteste Kirche, die Petri-Kirche aus dem 13. Jahrhundert, sprengen lassen. Das House of One soll auf den Grundmauern des alten Gotteshauses errichtet werden und unter einem Dach eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee beherbergen.(dpa)
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