produkttest: HauchdünneMetallschnuppsis
Wenn eines fernen Tages auch das letzte Buch verrottet sein sollte, bleibt wenigstens das Lesezeichen zurück. Zumindest, wenn es sich um einen „Book Dart“ aus Kupfer handelt, der von bärtigen tätowierten Hobos mit rahmengenähten „Red Wings“-Boots in Hood River, Oregon, USA hergestellt wurde.
Gut, das mag eine wirre Hipster-Fantasie sein – aber ist es nicht auch ein wenig verstrahlt, kleine, flache, fummelige, hauchdünne und doch spitze Metallschnuppsis herzustellen, die man – nachdem man sie aus dem runden Metalldöschen geborgen hat, wo sie mit ihren Mitschnuppsis sich verschränkt haben – mit höchster Konzentration am oberen oder seitlichen Rand einer Buchseite befestigt, um hernach ebendiese Seite oder gar eine spezifische Textstelle („hold that thought“!) wiederzufinden, auf die dann die Spitze des Schnuppsis zeigt?
Ja und Nein zugleich. Einerseits mag man geneigt sein, dass Döschen nach kurzer Zeit entnervt an die Wand zu werfen. Andererseits macht so ein metallener kleiner „Dart“ aus Kupfer doch mehr her als eine zwischen die Buchdeckel geschluderte Schwimmbad-Eintrittskarte oder die letzte Karstadt-Quittung.
Als Geschenk zumindest besser geeignet als Kerze, Seife und Co – und als gehobener Schnickschnack ideale Ware für den Museumsshop. Martin Reichert
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