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Greed
USA 1923, R: Erich von Stroheim, D: Gibson Gowland, ZaSu Pitts
Regisseur Erich von Stroheim, der sich in Hollywood als „the man, you love to hate“ einen Namen machte, war vom Ehrgeiz getrieben, den Roman „McTeague“ von Frank Norris so realistisch wie möglich zu verfilmen. Sein früher „Director’s Cut“, über neun Stunden lang, wurde nach wenigen Vorstellungen vom Leiter der MGM-Studios rigoros zu einer etwa 140-Minuten-Fassung eingedampft. Dieser Film gilt als einer der „besten Filme aller Zeiten“.
Sa, 19 Uhr, Metropolis, Hamburg
Barton Fink
USA 1991, R: Joel und Ethan Coen, D: John Turturro, John Goodman
Der New Yorker Stückeschreiber Barton Fink glaubt, seine Seele an Hollywood verkauft zu haben. Der gleichnamige Film ist als eine Attacke auf Intellektuelle zu verstehen, die zwar über hehre Ideale verfügen, aber unfähig sind, die Realität wahrzunehmen. Eine Art Fortsetzung dieses Films, der damals an den Kinokassen floppte, ist „Hail Caesar!“ aus dem Jahr 2016.
Do, 21 Uhr, B-Movie, Hamburg
Freaks
USA 1932, R: Tod Browning D: Wallace Ford, Leila Hyams
Kleinwüchsige, Pinheads, siamesische Zwillinge, eine Frau mit Bart und einen Mann ohne Arme und Beine, die in Tod Brownings Film im Kuriositätenkabinett eines Jahrmarkts arbeiten, sind die Sympathieträger dieses Films, der lange im Archiv blieb. Die scheinbar „Normalen“ sind die wahren Monster. Der Horror ist ziemlich real, tragen die Hauptdarsteller doch keine Masken. Browning porträtiert seine „Freaks“ einfühlsam und stellt sie nicht aus.
Di, 18.30 Uhr, Cine K, Oldenburg
Die Summe meiner einzelnen Teile
D 2012, R: Hans Weingartner D: Peter Schneider, Timur Massold
„Die Summe meiner einzelnen Teile“ erzählt von einem psychotischen Mathematiker, der durch ein Kind und die Natur seinen Weg zur Heilung findet. Dabei inszeniert er den gesellschaftlichen und seelischen Zerfall eines Menschen in den ersten zwanzig Minuten seines Films mit Intensität und Detailfülle. Wie die Stadt für einen mittellosen Menschen langsam zu einer feindlichen Zone wird, wurde selten so niederschmetternd erzählt.
Sa, 20.30 Uhr, Kino im Sprengel, Hannover
Pre-Crime D 2017 R: Monika Hielscher und Matthias Heeder
Das Prinzip ist bekannt: In der dort geschilderten Zukunft verfügt die Polizei über Überwachungstechniken, mit denen Computer ein Verbrechen entdecken können, bevor es überhaupt ausgeführt ist. Der Dokumentarfilm zeigt, wie weit sich die Realität inzwischen dieser Dystopie angenähert hat.
Do, 20 Uhr, City 46, Bremen
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