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Verlage gegen rechts

Der Direktor der Leipziger Buchmesse, Oliver Zille, hatte erklärt, dass Verlage aus dem rechten Spektrum ebenso ausstellen dürften wie alle anderen Kunden auch – solange sich die Publikationen im Rahmen der Gesetze bewegen. Die Buchmesse (15.–18.3.) sei der Meinungsfreiheit verpflichtet. Gegen den Auftritt rechtspopulistischer Verlage regt sich aber Widerspruch. Von anderen Ausstellern. Die Initiative #verlagegegenrechts plant mehrere Aktionen. Angedacht sind Panels mit Autorinnen mit Fluchterfahrung oder zum Fehlen von Kulturarbeit in Ostdeutschland, sagte Mitinitiatorin Lisa Mangold. Hinter der Initiative stehen 45 unabhängige Verlage sowie rund 100 Einzelpersonen. Zur Finanzierung der zehn Gegen-rechts-Veranstaltungen auf der Messe wird Geld per Crowdfunding gesammelt. Ziel ist es, bis zum 21. Januar 7.500 Euro zusammenzubekommen. Lisa Mangold sagte, die Initiative wolle mit Besucher*innen der Messe ins Gespräch kommen, aber auch ausloten, wo Diskussionen mit Rechten aufhören. „Wir wollen aufrütteln und deutlich machen, dass jetzt die Zeit gekommen ist, um sich zu positionieren.“ Die Buchmesse unterstützt die #verlagegegenrechts laut Mangold, indem sie der Initiative den Raum für die Diskussionsrunden überlässt.