piwik no script img

Pferde schaffen Arbeitsplätze

12.000 Berliner und Brandenburger verdienen ihren Lebensunterhalt direkt oder indirekt mit Pferden

In Brandenburg werden mittlerweile rund 200 Millionen Euro jährlich mit Pferden umgesetzt. „Pferde sind ein zunehmend ernst zu nehmender Wirtschaftsfaktor“, sagte Kai Rückewold, Geschäftsführer von pro agro, dem Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in Berlin-Brandenburg. Gerade abseits der Städte seien sie eine wichtige Einkommensquelle. Das Entwicklungs- und Wertschöpfungspotenzial sei hoch. „Vor allem der Pferdetagetourismus bietet viele Möglichkeiten“, so Rückewold. Die Zahl der Pferdeinteressierten sei um ein Vielfaches höher als die Zahl aktiver Reiter. Sie seien Zielgruppe für Tagestourismus, Veranstaltungen rund ums Pferd und Angebote mit Pferden im „normalen“ Urlaub.

Der Ausbau des Tagestourismus steigere den Umsatz von gastronomischen Einrichtungen, der Ernährungswirtschaft, von Futterlieferanten und dem Einzelhandel vor Ort. Auch Hufschmiede, Osteopathen oder Händler für Reitsportbedarf profitierten von dem steigenden Interesse. Für Pferdebetriebe gebe es damit Einnahmen unabhängig von den durch Übernachtung erzielten Umsätzen, sagte Rückewold.

Der Beiname „Pferdeland“ werde mittlerweile zurecht getragen, heißt es bei pro agro. Drei bis vier Pferde schaffen einen Arbeitsplatz. 12.000 Menschen verdienen in Berlin und Brandenburg ihren Lebensunterhalt direkt oder indirekt mit Pferden. Geld in die Kassen spülten auch die Haltung von Pensionspferden oder der Tourismus mit Pferden.

Gut ein Drittel der Urlauber kommt aus der Region, der Rest aus Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen. Etwa 45.000 Pferde und Ponys werden in den 600 märkischen Pferdehöfen, Gestüten und Agrarbetrieben gehalten. Pro Kopf geben Pferdeurlauber zwischen 90 und 147 Euro am Tag aus. „Normale“ Tagestouristen investieren durchschnittlich etwa 48,30 Euro. (dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen