taz sachen: Kleines Päuschen
Früher war bekanntlich alles besser. Es kommt allerdings darauf an, für wen. Für taz-RedakteurInnen zum Beispiel. Denn die durften lange Zeit stets kurz vor Weihnachten einen ihrer liebsten Texte schreiben: „Ein Glück! Weihnachtspause!“, verkündeten sie zum Beispiel am 23. 12. 1981, baten die Leser (Leserinnen hatten wir damals offenbar noch keine) um Verständnis, dass sie dringend mal eine Pause bräuchten. Die taz erschien erst wieder am 4. Januar. Drei Jahre später hieß es in großen Lettern „ACHTUNG – ACHTUNG – ACHTUNG“ und dann weiter: „Alle Jahre wieder erscheint die TAZ zwischen Weihnachten und Neujahr n I c h t.“ Diesmal sogar mit Binnen-I, wenn auch an überraschender Stelle. Im Archiv findet sich selbst im Jahr 1990 noch die Hausmitteilung „Die taz macht Ferien“.
Leider hielt sich der Weltgeist nie so ganz an die geniale taz-Idee, das zwischen Weihnachten und Neujahr nichts Berichtenswertes zu geschehen habe. Gleich 1979, also im allerersten taz- und taz-Pausenjahr starb an Weihnachten nicht nur der taz-Mitgründer Rudi Dutschke, auch marschierten die Truppen der Sowjetunion in Afghanistan ein. Beides stand in der taz erst nach Neujahr.
Erst 1992 erschien die taz erstmals auch zwischen den Jahren – als Dank für eine zum Glück mal wieder erfolgreiche Rettungskampagne. Seit nunmehr genau 25 Jahren ist daher alles besser – für unsere JahresendleserInnen. Dass die taz-Belegschaft dafür Zeilen schinden muss, ist … ach, das machen wir doch gern. Wirklich. Unbedingt. Ehrlich. Doch, doch. Obwohl ein Päuschen, das wäre … Gereon Asmuth
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