taz sachen: Mackeralarm bei Facebook
Rund zwei Drittel der taz-Facebook-Kommentare werden von Männern verfasst. Das Medienmagazin „Zapp“ hat für einen Beitrag das Geschlechterverhältnis der Kommentierenden auf den Facebook-Seiten großer deutscher Medien untersucht – anhand von mehr als 700.000 Kommentaren in einer Woche. Dabei kam heraus, dass die Männer stark dominieren. Bei der taz ist das Verhältnis besonders schlimm, übertroffen nur noch von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: nur etwa 26 Prozent Frauen stehen 62 Prozent Männern gegenüber, der Rest ist nicht eindeutig zuordenbar.
Dieses Ergebnis ist ernüchternd. Wir haben den Anspruch, mit unseren Inhalten alle Geschlechter anzusprechen und Frauen gleichermaßen vertreten zu sehen – sei es als Autorinnen, Protagonistinnen oder als Kommentatorinnen. Frauen stellen 46 Prozent der Leute, die Fans unserer Seite sind und unsere Posts sehen, klicken und liken – aber möchten sie anscheinend weitaus weniger gern kommentieren. In der Tat ist der Ton in den Kommentarspalten oft rau, besserwisserisch oder aggressiv. Dazu bekommen wir zu den taz-typischen Themen Feminismus, Antifaschismus, Migration und soziale Gerechtigkeit nochmal einen extra Backlash antifeministischer und rechter Kommentare.
Das wollen wir verbessern. Auch wenn wir schon eine starke Community haben, die sich gegen mackerhafte Kommentare stellt, darunter auch viele Männer. Und wir haben viele kluge Kommentatorinnen mit starken Nerven, von denen wir mehr lesen wollen. Anna Böcker
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