Verspäteter Videobeweis

Der Weltradsportverband urteilt: Tour-Ausschluss von Peter Sagan war falsch

Radweltmeister Peter Sagan ist am 4. Juli zu Unrecht aus der Tour de France genommen worden. Das hat der Kapitän des deutschen Bora-hansgrohe-Teams jetzt vom Weltverband UCI bestätigt bekommen. Damit wurde das angesetzte Hearing um die Rechtmäßigkeit der Disqualifikation vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS hinfällig. Sagan ist rehabilitiert – den folgenschweren Sturz auf der Zielgeraden in Vittel hat er nicht absichtlich verursacht.

Wenige Stunden vor der vom Team und Sagan initiierten CAS-Anhörung in Lausanne hatte die UCI eingelenkt. Anders als bisher werde der Vorfall nun als „unglücklicher Rennunfall“ bewertet. Der Slowake war nach der vierten Tour-Etappe vom Rennen ausgeschlossen worden, weil er nach dem Urteil der Rennkommissare den britischen Exweltmeister Mark Cavendish gecheckt und angeblich absichtlich zu Fall gebracht haben sollte.

Der Radprofi, der auf bestem Weg war, sein Grünes Trikot zum sechsten Mal zu holen, und sein Team hatten sofort Protest eingelegt und die Wiedereingliederung ins Rennen gefordert. Die UCI lehnte ab. Die meisten Beobachter – selbst Sagans Konkurrenten – hatten im Juli wenig Verständnis für die harte Vorgehensweise gezeigt. Der neue UCI-Präsident David Lappartient aus Frankreich kündigte als Konsequenz den künftigen Einsatz eines Videoexperten bei strittigen Entscheidungen an.

Mit der Entscheidung vom Dienstag ist der juristische Streit in der Affäre beigelegt. Mögliche Regressansprüche wollen das Team und Sagan nicht stellen. „Peter ist froh, dass sein Ruf wiederhergestellt ist“, sagte Bora-Sprecher Ralph Scherzer. (dpa)