: neuim kino
Die Regisseurin Kathryn Bigolow („The Hurt Locker“ und „Zero Dark Thirty“) ist eine Meisterin des physischen, hautnahen, suggestiven Erzählens. Sie verfügt über eine formale Virtuosität, mit der sie ihr Publikum in eine Situation hineinkatapultieren kann, die die Grenzen zwischen Leinwand und Zuschauerraum nahezu überwindet. Der Kamera entgeht kein Detail: Jeder verbale und körperliche Übergriff wird hyperaufmerksam registriert. In ihrem neuen Thriller „Detroit“ fühlt man sich mit den Figuren in die Enge getrieben, buchstäblich an die Wand gestellt. Fast meint man, den Pistolenlauf des unablässig brüllenden Polizisten selbst im Nacken zu spüren, zuckt innerlich zusammen, sich davor fürchtend, dass wieder seine Faust zuschlägt. In „Detroit“ überführen Kathryn Bigelow und der Drehbuchautor Mark Boal ihr Erzählmaterial in einen dreiaktigen Film. Mit seinen Schauplatz- sowie Tonlagenwechseln verhandelt er auch ein Stück US-amerikanischer (Rassismus-)Geschichte und Gegenwart.
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