piwik no script img

Botschafter am Boden

Letzter Flug von Air Berlin landet heute Abend in Tegel. Transfergesellschaft für Berliner Mitarbeiter am Start

Ein letzter Gruß aus Pappe. Nichts geht mehr bei Air Berlin Foto: Andreas Pein/ laif

Von Claudius Prößer

Um 22.45 Uhr am Freitag endet in Tegel die Geschichte der insolventen Air Berlin: Dann landet die Maschine AB6210, die eine Stunde zuvor in München gestartet ist – weitere Flüge mit dem IATA-Code „AB“ gibt es nicht.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) beklagte einen „tiefen Einschnitt“. Air Berlin sei ein „sympathischer Botschafter unserer Stadt sowie ein Unterstützer der wirtschaftlichen Entwicklung vor allem im Tourismus“ gewesen. Jetzt müsse man sich um die Mit­arbeiterInnen kümmern: Aufgabe des Senats sei es, „dabei zu helfen“, ihnen „neue berufliche Chancen zu ermöglichen“.

Das Air-Berlin-Aus reißt auch Lücken in den Flugplan der Berliner Airports – trotz der Teilübernahme durch den Konkurrenten Lufthansa, die Neuvergabe vieler Start- und Landerechte von Air Berlin steht aus. Allerdings will Lufthansa einen Boeing-Jumbo zwischen Frankfurt und Berlin einsetzen, um den Passagierüberhang aufzufangen.

Eine Auffanglösung gibt es auch für das Berliner Bodenpersonal: Laut der Gewerkschaft Verdi nimmt eine Transfer­gesellschaft für rund 1.400 Beschäftigte am 1. November ihre Arbeit auf.

Für die Technik-Tochter von Air Berlin wurde derweil ein Käufer gefunden: Das Logistikunternehmen Zeitfracht und die Wartungsfirma Nayak wollen das Unternehmen erwerben. Rund 300 Mitarbeiter würden übernommen, hieß es am Donnerstag.

nahaufnahme 4,

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen