Literaturnobelpreis für Kazuo Ishiguro: Was sie ihm geben mussten
Der Brite Kazuo Ishiguro erhält den Literatur-Nobelpreis. Der in Japan geborene 62-Jährige ist vor allem für seinen Roman „Was vom Tage übrigblieb“ bekannt.
Damit überrascht die Jury erneut. Im vergangenen Jahr hatte sie Rockmusiker Bob Dylan für seine poetischen Neuschöpfungen in der amerikanischen Songtradition ausgezeichnet. Er habe „den Status einer Ikone“ und einen tiefgreifenden Einfluss auf die zeitgenössische Musik, begründete die Jury damals.
Dylan ließ zwei Wochen lang offen, ob er den Preis annehmen werden, kam dann nicht zur Verleihung nach Stockholm und holte die Auszeichnung erst Monate später ab, als er ohnehin für Konzerte in Schweden war.
Den Preisträger wählt die Schwedische Akademie, die aus Schriftstellern, Literatur- und Sprachwissenschaftlern und Historikern besteht, aus fünf Kandidaten auf einer Shortlist aus. Letzte deutschsprachige Preisträgerin war die Schriftstellerin Herta Müller 2009.
Die mit neun Millionen schwedischen Kronen (rund 940.000 Euro) dotierte Auszeichnung wird erst am 10. Dezember – dem Todestag von Preisstifter Alfred Nobel (1833-1896) – gemeinsam mit den Nobelpreisen für Medizin, Physik und Chemie in Stockholm verliehen. Nur der Friedensnobelpreis wird in Oslo überreicht.
Die Preise gehen auf Nobels Testament zurück und werden seit 1901 vergeben. Darin legte der Dynamit-Erfinder fest, dass derjenige geehrt werden solle, der in der Literatur im jeweiligen Jahr „das Ausgezeichnetste in idealer Richtung“ hervorgebracht hat.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!