Wochenübersicht: Konzert
: Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

FSK, Kevin Blechdom: Knaack, Fr., 20 Uhr, 10 Euro

Ich möchte ein Eicher sein: nbi, Fr., 20 Uhr

Und noch ’ne Harke für die deutschsprachige Popmusik, die ja gar nicht nur in Deutschland gemacht wird. Auch wenn man nach Österreich hört, kann man seine Entdeckungen machen: mit Gustav hat man da eine verwirrende Angelegenheit – die irgendwie versöhnliche Idee, dass die Welt so eine nette Spieldosenmelodie sei, oder wenigstens der Pop, für den gleich die Wale gerettet werden müssen („Rettet die Wale“ ist der Albumtitel). Was man ja schon unterschreiben will und was halt auch der monströse röhrende Hirsch der Bekennerschreibenliteratur ist, und dann werden wie nebenbei so Sätze gesungen wie „In Linz gibt es viel Polizei, und trotzdem bin ich allein“, und in Genua soll der Strand unter dem Pflasterstein gesucht werden, und das zu einem somnambul durchs Zimmer tanzenden Elektropop. Halt eine verwirrende Angelegenheit. In ihrer Heimat wird Gustav (wohinter sich die Wienerin Eva Jantschitsch verbirgt) als „die oberösterreichische Antwort auf Björk“ bezeichnet, und am heutigen Freitag spielt sie mit kleiner Besetzung im Tränenpalast. Und Freitag ist immer noch Popkomm-Tag, und weil man an der Popkomm halt doch nicht vorbeikommt und auch nicht an der Schweiz, wenn man in Sachen deutschsprachiger Popmusik unterwegs ist, bitte sehr: da gibt es im Nbi eine Record-Release-Party mit dem schönen Motto „Ich möchte ein Eicher sein“, was an den ewigen Neue-deutsche-Welle-Hit „Ich möchte ein Eisbär sein“ von Grauzone mit den Gebrüdern Eicher erinnert. Vorgestellt wird ein Sampler mit Beiträgen vorwiegend Schweizer Provenienz, in denen sich die aktuelle Szene am Eicher-Erbe abarbeitet. Als spezieller Gast legt hier Thomas Meinecke auf, der daneben noch mit seiner Band FSK – im Knaack, zusammen mit Kevin Blechdom – beweisen muss, dass der deutsche Pop am schönsten in seinen Übersetzungsverhältnissen ist.

Gustav: Tränenpalast, Fr., 21 Uhr, 12 Euro