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Archiv-Artikel

Eine Rede ist eine Rede ist eine Rede

VERBOTEN Anlässlich der Buchpräsentation des neuen „verboten“-Buchs im taz-Café hielt „verboten“-Alterspräsident Georg Baltissen eine Rede

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe verboten-Freunde, liebe verboten-Schreiberlinge!

Die wenigsten von euch wissen, warum verboten einen Alterspräsidenten hat, noch weniger wissen, was ein Alterspräsident eigentlich macht. Und vermutlich weiß auch nur ein Einziger hier im Raum, wie und von wem der Alterspräsident ins Leben und ins Amt gerufen wurde.

Nach intensiver interner Beratung hat der Alterspräsident beschlossen, es dabei zu belassen. Und um es ganz klarzumachen: Nachforschungen sind nicht erlaubt. Antworten werden keine erteilt. Punkt.

Gleichwohl möchte der Alterspräsident folgende Grundsätze des verboten-Teams zu Gehör und zur geflissentlichen Kenntnisnahme bringen.

1. Jeder verboten-Schreiber, ob männlich oder weiblich, steht unter dem uneingeschränkten Schutz des Alterspräsidenten. Sexuelle Anmache findet nicht statt.

2. Jeder verboten-Schreiber, ob männlich oder weiblich, darf schreiben, was er will. Eingriffe der Chefredaktion unterbindet der Alterspräsident. Eine Debatte findet nicht statt.

3. Jeder verboten Schreiber, ob männlich oder weiblich, muss die uneingeschränkte Autorität des Alterspräsidenten bei der Aufnahme in die verboten-Redaktion akzeptieren. Ausnahmen sind nicht zugelassen.

Ansonsten gilt für die vergangenen wie für die zukünftigen Jahre:

Der Alterspräsident weiß von nichts. Der Alterspräsident will von nichts was wissen.

Der Alterspräsident übernimmt keinerlei Aufgabe. Der Alterspräsident ist auch künftig von allen Aufgaben entbunden.

Der Alterspräsident kann nicht abgewählt werden Der Alterspräsident kann auch nicht neu gewählt werden.

Der Alterspräsident bin ich. Vielen Dank!

Arno Frank, Peter Unfried: „VERBOTEN – Die zärtlichste Rubrik, seit es Satire gibt“. Westend Verlag, 192 Seiten, 12,99 Euro