: KINDER
KinderSylvia Prahlsucht nach den schönsten Spielsachen
Bei sommerlichen Temperaturen macht Wasser am meisten Spaß. Schön, wenn die Wassergaudi in kontrollierten Bahnen abläuft. Beim „Wasserfest“ der Berliner Wasserbetriebe ist das am Samstag so angedacht, Familien sind eingeladen, in der Neuen Jüdenstraße den Weg des Wassers zu gehen. Neben einem Wassersong-Contest, Musik und gelenkigen Artisten gibt es eine Wasser-Wissens-Rallye, Carerrabahn- und Standfahhrrad-Wettrennen. Die Kinder können auch basteln – vielleicht Schirmchen, der nächste Regen kommt bestimmt! – malen, spielen und mit Wasser experimentieren. Sie bringen in Erfahrung, wie man mikroskopiert – Pantoffeltierchen! – und wo unser Berliner Wasser eigentlich her kommt (www.bwb.de, Eintritt frei).
Wenn das Wasser von oben kommt, kann es auch ungemütlich werden. Die Fügung „sintflutartige Regenfälle“ kennen Berliner Kinder spätestens seit diesem Sommer. Aber was heißt eigentlich Sintflut und was hat es damit auf sich? Vielen kommt bei „immerwährende Überschwemmung“ die Geschichte von der Arche Noah in den Sinn. Die erzählt Kirsten Boie auf ihre wunderbar lässig-flotzige Art in „Warum wir im Sommer Mückenstiche kriegen, die Schnecken unseren Salat fressen und es den Regenbogen gibt“.Hintersinnig und nachvollziehbar erläutert sie, wie Gott die Nase voll davon hat, dass die Menschen sich beklauen, bekriegen und sich auch sonst daneben benehmen. Weil „die Menschen womöglich noch alles kaputt machen“, wird er eine Sintflut schicken. Aber Gott will nach dem Ende der Menschheit nicht wieder bei null anfangen, die Erde an sich findet er gut gelungen. Deshalb wählt er den tadellosen Noah aus, seine Familie, sich und alle Tiere zu retten, indem er ein großes Schiff baut, auf dem alle leben, bis das Wasser wieder abgeflossen ist. Mücken und Schnecken waren nicht vorgesehen, mit an Bord zu gehen, aber Noahs Querulantensohn sorgt dafür, dass die Quälgeister mit von der Partie sind. Und die Existenz des Regenbogens verdanken wir einem „Deal“ zwischen Gott und Noahs Familie: Wenn die Menschen versprechen, aufzuhören „mit der Lügerei und der Klauerei und der Aufeinanderlosgeherei“, wird Gott keine Sintflut mehr schicken. Und zur Erinnerung malt er immer, wenn Regen und Sonne zusammentreffen, einen „bunten Bogen aus allen Farben des Lebens“ an den Himmel. Eine prima, auch ganz profan funktionierende Gedankenstütze für alle aller Altersklassen beim Nachdenken über das eigene Verhalten. Die Illustration von Regina Kehn vermittelt die große Ausdruckspalette in den Gesichtern und veranschaulicht die Vielfalt in der Welt (Jumbo, ca. 15 €).
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