Wochenübersicht: Lautsprecher : Werner Labisch sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Man hat ja nicht viel zu Lachen in diesen Zeiten, aber wenn am Mittwoch in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung eine Veranstaltung stattfindet, die den Titel „Zum Glück Zeit?! – Zukunftsfähige Lebensentwürfe im Spannungsfeld von Arbeitselend, Zeitwohlstand und Lebensglück“ trägt und während der „Woche der Zukunftsfähigkeit“ stattfindet, dort ein Mensch vom Buddhistischen Studienverlag und einer vom blue-way-net und andere ihre schwer esoterischen Thesen zu Nachhaltigkeit und Dingsbums und Deutschland und allem vorbringen, dann wäre das, wenn’s nicht so ernst gemeint wäre, wie ein Sketch von Monty Python. Andererseits ist nach der Wahl auch nicht viel los außer Kino, Musik und Nachtflohmarkt. Am Donnerstag ist der Kater hoffentlich wieder weg, und man kann den Kopf benutzen und sich im K9 informieren lassen über Foucault, Agamben und den NS. Wer allerdings noch nicht ganz aufgewacht ist, der kann sich am gleichen Tag in der Galerie Olga Benario mit der beliebten Story über die böse USA und das kleine Kuba einlullen lassen. Nicht dass diese Geschichte nicht einen wahren Kern beherbergt, aber leider wird allzu häufig von „Geheimberichten“ und „Schweigekartell“ geredet, wenn es gegen die USA geht. Wer einen erschreckend guten Film von Amos Kollek sehen will, der hat am Donnerstag im Schlie in der Schliemannstraße 40 die Möglichkeit, „Fiona“ anzuschauen. Ein Film den man eigentlich gar nicht sehen will, aber dann doch und wieder nicht, und so zwiespältig, wie es im Leben ist, und so scheiße, wie das Leben sein kann, so ist auch der Film. Am Freitag dann besteht die Möglichkeit, den Blick in eine Richtung zu lenken, in welche die Medien nur noch selten gucken: Haiti. Prof. Dr. Ulrich Fleischmann referiert über die momentane Situation und die Probleme des Landes.