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Unsere Liebe macht euch reich

Foto: Miriam Klingl/Erik Irmer

von Andreas Rüttenauer

Hunderte von Millionen als Kaufpreis für einen jungen Mann, der ganz ordentlich kicken kann. Gehälter, von denen sich ein Fußballer jede Woche einen nagelneuen Ferrari kaufen kann. Das Marketinginstrument eines Energydrinkherstellers, das deutscher Vizemeister wird. Schmerztabletten als Nahrungsergänzungsmittel. Eckbälle, die von Wettanbietern präsentiert werden. Jubelpromis in der Stadionloge. Organisierte Kriminalität im organisierten Fußball. Fernsehfußball zu jeder Zeit. Gute-Laune-Terror am Reportermikrofon. Sklaven, die Fußballstadien bauen. Oligarchen, die sich Spiele und Spieler kaufen. Foulspiel als Kunstform. Kinderhandel durch Scoutingabteilungen. Trikotärmel, die einem Emirat gehören. 100 Gramm Stadionwurst für 3,90 Euro. Trainingslager zur Erschließung des chinesischen Markts. Korruption unter guten Freunden. Eine Kanzlerin, die wahlwerbewirksam in der Kabine jubelt. Gebührengelder für Millionäre. Familienausflüge in Fanshops, die teurer sind als mancher Urlaub. Fans als zahlende Werbeträger für Klubs und Sponsoren. Überkommene Männerrituale auf dem Platz und in der Kurve. Beinaheperfektion im Bereich Steuerbetrug. Arschlöcher noch und nöcher.

Aber dieser Pass! Ein Traum von einem Kopfball! Dieser Seitfallzieher, der in Super­slowmotion noch viel schöner ist! Und diese Parade erst! Wie der den letzten Elfer reingemacht hat! Habt ihr das gesehen? Natürlich haben wir’s gesehen. Wir können doch nicht anders. Fußball ist unser Leben. Irgendwie.

Der taz-Doppelhalter zum Bundesliga­start an diesem Wochenende: Pyrotechnik hat einen schlechten Ruf und sagt wenig aus. Der wahre Ultra zeigt seine Liebe zum Club am besten mit einem Minitransparent. Doppelhalter heißen diese Requisiten. Zwei Hände – eine Botschaft. Wer die ­taz-­Botschaft ins Stadion tragen will, kann das Teil gewinnen, eine Mail an doppelhalter@taz.de genügt.

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