: Erfolgreiche Stadtreinigersollen weitermachen
AbfallIn einem Modellprojekt hält die BSR statt der Bezirke die Parks sauber. Sie macht es gut
Kurz vor Ende des Sommers wird die Sauberhaltung von Berliner Parks durch die Stadtreinigung BSR vom Senat sehr positiv eingeschätzt. Eine Verlängerung oder Ausweitung des Testlaufs ist damit sehr wahrscheinlich. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort des Senats auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Stefan Förster hervor. Darin hieß es: „Bisher zeigt sich, dass das Modellprojekt in Bezug auf die verbesserte Sauberkeit ein Erfolg ist. Die ausgewählten Parkanlagen sind in einem deutlich besseren Reinigungszustand.“ Jetzt werde diskutiert und geprüft, ob der bald endende Test, bei dem die BSR statt der Bezirke bestimmte Parks reinigt, verlängert wird.
Alles spricht dafür, in verdreckte und vollgemüllte Parks künftig die BSR zu schicken und dafür zu bezahlen. Der Senat stellte fest, der deutlich verstärkte Einsatz der BSR habe zu „augenfälligen Erfolgen“ geführt. Beim Beginn des Probelaufs im vergangenen Jahr hatte Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) zugesagt, bei einem positiven Ergebnis „werden wir der BSR auch dauerhaft die Reinigung von Parkanlagen übertragen“.
Der Test mit zwölf Parks und Grünflächen läuft seit dem Sommer 2016 und dauert noch bis Ende dieses Jahres. Der Senat bezahlte dafür 7,3 Millionen Euro im Jahr. Anfang 2018 will der Senat über das künftige Vorgehen – etwa einen weiteren Probelauf mit zusätzlichen Parks – entscheiden.
Schon im Frühjahr hieß es, die Unterschiede gegenüber dem früheren Zustand der Parks seien überdeutlich. Gerade in regelmäßig vollen Grünanlagen wie dem Görlitzer Park in Kreuzberg mit vielen Partytouristen sei das auffällig.
Viele Berliner Parks müssen inzwischen viel aufwendiger sauber gemacht werden als früher. Das liege an der gewachsenen Zahl der Parkbesucher und dem „immer weiter zunehmenden Abfallaufkommen im Stadtgrün“, so der Senat in seiner aktuellen Antwort. Die eigentlich für Grünflächen zuständigen Bezirke könnten das allein nicht mehr leisten und auch nicht bezahlen.
Daher kam die BSR, die sonst vor allem für Straßen und Plätze verantwortlich ist, ins Spiel. Sie ist nach eigenen Angaben so organisiert, dass sie kurzfristig auf die Wetterlage reagieren und Parks je nach Bedarf reinigen kann – auch am Wochenende und an Feiertagen. Dabei gelte die Faustregel: Je schöner das Wetter, desto mehr Parkbesucher, desto mehr Müll. (dpa)
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