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Der Flut die weiche Kante zeigen

Bauprojekt In der Überseestadt soll ein Strand entstehen. Das acht Millionen Euro-Projekt soll dem Hochwasserschutz und zugleich der Naherholung dienen

Sand, Sand, und noch mehr Sand. Aus 150.000 Kubikmetern soll bis Ende 2018 an der Weichen Kante in der Überseestadt ein Strand entstehen. Echtes „Beach-Feeling“ war beim sehr windigen und wolkigen Spatenstich noch nicht zu spüren.

Für die Umgestaltung der 2,2 Hektar großen Fläche wären rund 10.000 LKW-Fahrten mit Sand nötig gewesen. Planer und die Verwaltung haben sich für eine, wie sie sagen, „ökologischere und kostengünstigere Lösung“ entschieden und lassen den Sand durch Schiffe anliefern. Zuvor aber sind derzeit noch spezielle Boote des Kampfmittelräumdienstes im Areal unterwegs, um den Boden nach möglichen Gefahren abzusuchen.

Die „kostengünstige“ Umgestaltung hat insgesamt immer noch den stolzen Preis von 8,7 Millionen Euro. Gut 85 Prozent davon zahlen allerdings der Bund und die Europäische Union. Diese Gelder fließen nicht, um den Bewohnern in Bremen-West Urlaubsgefühle zu bescheren. Die Maßnahme dient in erster Linie dem Hochwasserschutz.

„Hochwasserschutz ist sonst eher trennend, aber wir wollten hier an dieser Stelle gleichzeitig auch Naherholung für die BürgerInnen schaffen“, sagt Ronny Meyer, Staatsrat beim Verkehrssenator. Durch den fortschreitenden Klimawandel ist eine Stärkung des Hochwasserschutzes für die Überseestadt und deren Bewohner unausweichlich. Der Deich wird an dieser Stelle durch eine Spundwand um einen Meter erhöht.

„Der geplante Strandabschnitt hat im Hinblick auf drohende Hochwasser eine positive Auswirkung“, sagt Projektleiterin Nicole Raming von der Wirtschaftsförderung Bremen. Durch die Veränderungen verringere sich in jedem Fall das Hochwasser-Risiko für die Anwohner in der Überseestadt.

Die zweite Facette des Projekts, die Naherholung, betonen Politiker und Planer gleichermaßen. „Wenn wir hier schon in Hochwasserschutz investieren, dann kann man es auch gleichzeitig schön machen“, sagt Juliane Scholz, Pressesprecherin der Wirtschaftsförderung Bremen. Als Badestrand kann die neue Fläche später allerdings auf keinen Fall genutzt werden, da es als Hafengebiet weiterhin auch ein gefährlicher Bereich bleibt.

Für Martin Günther, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen soll das Areal „ein landschafts-architektonischer Hingucker“ werden. Der Politiker erhofft sich durch die Umgestaltung ein Zusammenwachsen der schicken Überseestadt mit den Stadtteilen Walle und Gröpelingen, das bisher eher schleppend lief. „Die Stadt ist herangerückt und deswegen müssen jetzt Orte geschaffen werden, wo sich Menschen entspannen können“, sagt Ronny Meyer. Die am Projekt beteiligten Bewohner hätten sich den Strand gewünscht, so der Staatsrat.

Ein Name für die neue Erholungs-Oase im Hafengebiet wird noch gesucht. Bremer BürgerInnen können ab Mitte August Vorschläge einreichen. Über den endgültigen neuen Namen entscheidet dann eine Fachjury. Philipp Nicolay

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