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1.000 Migranten zurück nach Libyen

Mittelmeer Libysche Küstenwache nimmt Flüchtlinge auf und bringt sie dahin, wo sie nicht hinwollten

ROM/MADRID dpa/rtr/afp |Innerhalb weniger Tage hat die libysche Küstenwache mehr als 1.000 Migranten von Holz- und Gummibooten im Mittelmeer gerettet und zurück in das Bürgerkriegsland gebracht. Seit Freitag seien insgesamt 1.124 Menschen in den Hoheitsgewässern gerettet worden, teilte die Internationale Organisation für Migration am Montag auf Anfrage mit. Beim jüngsten Einsatz am Montagmorgen wurden 155 Menschen, darunter 18 Frauen und 10 Kinder, nahe der Hauptstadt Tripolis ausfindig gemacht.

Italienischen Medienberichten zufolge kommen die Geretteten aus verschiedenen Ländern Afrikas, etwa aus Marokko, Tunesien, Algerien und dem Sudan, aber auch aus Staaten südlich der Sahara und aus Syrien. Menschenrechtsorganisationen warnen immer wieder davor, Migranten zurück nach Libyen zu bringen. Sie befürchten, dass sie dort in Lagern unter menschenunwürdigen Bedingungen leben und Gewalt ausgesetzt sind.

Unterdessen machte das von Rechtsextremen gecharterte Boot „C-Star“ weiter Jagd auf Flüchtlinge, um sie nach Libyen zu bringen. Die „C-Star“ traf dabei am Samstag in einem Gebiet rund 20 Seemeilen vor Libyen ein und fuhr dort in geringem Abstand hinter dem Rettungsschiff „Aquarius“ her, wie ein AFP-Reporter an Bord der „Aquarius“ berichtete. Das Rettungsboot fuhr über eine längere Zeit mit erhöhter Geschwindigkeit, bevor die „C-Star“ beidrehte. Am Sonntag nahm die „C-Star“ Kurs auf Tunesien.

Auch in Afrika selbst haben Flüchtlinge versucht, europäisches Hoheitsgebiet zu erreichen. Fast 200 Migranten stürmten am frühen Montagmorgen die Grenze zwischen Marokko und der spanischen Exklave Ceuta. Sie hätten die Wachleute überrascht und plötzlich den Grenzposten überrannt, berichteten spanische Medien unter Berufung auf die örtlichen Behörden. Insgesamt 186 Menschen sei es gelungen, auf spanisches Territorium vorzudringen, vier seien dabei verletzt worden und müssten behandelt werden, teilte das Rote Kreuz auf Twitter mit.

Die Art des Ansturms sei sehr ungewöhnlich, berichtete die Zeitung La Vanguardia. Normalerweise versuchten Migranten, den acht Kilometer langen und sechs Meter hohen Grenzzaun zu überwinden, der Ceuta vom marokkanischen Staatsgebiet trennt. Erst Anfang August war es 67 Afrikanern so gelungen, die EU zu erreichen. Allerdings gibt es dabei immer viele Verletzte, weil die Grenzbeamten versuchen, die anstürmenden Menschen abzuwehren.

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