: Jeder vierte Beschäftigte ist Minijobber
Arbeitsmarkt Vor allem Ältere und Frauen, aber auch viele Akademiker arbeiten auf 450-Euro-Basis
Allein die Zahl der Minijobber, die älter als 65 Jahre sind, sei in den vergangenen zehn Jahren um 38 Prozent auf mehr als eine Million gestiegen. Die Angaben beruhen auf Daten der Bundesagentur für Arbeit. Minijobs sind bis zu der zulässigen Monatsentgeltgrenze von 450 Euro weitgehend abgaben- und steuerfrei.
Im Dezember 2016 hatten dem Papier zufolge 22 Prozent unter den ausschließlich geringfügig Beschäftigten keinen Berufsabschluss, 41 Prozent hatten einen nichtakademischen Berufsabschluss. Der Anteil der Akademiker unter den Minijobbern betrug demnach knapp 6 Prozent. Ihr Anteil an den Beschäftigten in Deutschland lag demgegenüber bei 14 Prozent.
Bei den 25- bis 55-jährigen Akademikern ist der Anteil an Minijobbern allerdings höher: Etwa 150.000 Beschäftigte mit akademischem Berufsabschluss waren im Dezember 2016 als Minijobber beschäftigt. Das entspricht einem Anteil von 8 Prozent an den Minijobbern insgesamt. Zudem waren rund 200.000 Akademiker aus dieser Altersgruppe im Nebenjob geringfügig beschäftigt.
Dem Papier zufolge arbeiteten Minijobber im Schnitt 11,8 Wochenstunden. Ihr durchschnittlicher Bruttostundenlohn lag nach den letzten verfügbaren Daten aus dem Jahr 2014 bei 9,58 Euro im Westen. Im Osten betrug der durchschnittliche Bruttolohn für geringfügig Beschäftigte 7,86 Euro, wie aus dem Papier hervorgeht.
Die Linken-Politikerin Jutta Krellmann kritisierte, Minijobs seien unsicher, niedrig entlohnt und führten zu kleinen Renten. „Sie sind eine Falle besonders für Frauen“, sagte sie der Rheinischen Post.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen