LeserInnenbriefe
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Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Was fürs Radlerinnenherz

betr.: „Ausgebremst“, taz.nord vom 27. 7. 17

Jaaaaa, endlich, davon wollen wir mehr lesen: Paar mit Fahrrädern, viel Gepäck und 2 Anhängern auf der Fehmarnsundbrücke gestoppt (weil es nur einen einseitigen, schmalen und schlecht passierbaren Radweg gibt). Paar mit Fahrrädern, viel Gepäck und 2 Anhängern im Herrentunnel auf dem Weg nach Travemünde gestoppt (weil es die früher passierbare und durch besagten Ersatztunnel ersetzte Herrenbrücke nicht mehr gibt, keine Fähre existiert und die Anhänger leider im Sommer nicht auf das Busshuttle passen). Paar mit Fahrrädern, viel Gepäck und 2 Anhängern auf der Autobahnbrücke zwischen Fünen und Seeland (DK) gestoppt (weil die Bahn keine Fahrradhänger transportiert und die Fähre abgeschafft wurde). Paar mit Fahrrädern, viel Gepäck und 2 Anhängern im Autobahntunnel zwischen Kopenhagen und Malmö gestoppt (weil die Bahn keine Fahrradhänger transportiert und die Fähre abgeschafft wurde und der Kutter, der Fahrräder mitnehmen würde, im Sommer Urlaub hat).

Das sind Meldungen, die das Radfahrerherz hoch erfreuen würde, weil sie zeigen, wes Geistes Kind die europäischen Verkehrsplaner sind. KATRIN JOHANSEN, per E-Mail

Spendenkonto fehlte

betr.: „Margarita macht’ s möglich“, taz.nord vom 31. 7. 17

Mit sehr großem Interesse habe ich den Artikel über dieses doch sehr unterstützenswerte Projekt gelesen. Umso mehr habe ich mich darüber gewundert, dass in dem Artikel keine Möglichkeit zur aktiven Unterstützung – also zumindest pekuniärer Art – veröffentlicht wurde. Die Daten gebe ich hiermit weiter:

Ojala e.V., Hamburger Sparkasse, IBAN:DE84200505501396121848, BIC: HASPDEHHXXX und wünsche mir, dass sie zumindest im Nachhinein mitgeteilt werden. CHRISTIAN GRANTZ, Eutin

Die Grünen müssen mehr werben

betr.: „Nicht ganz sauber, der Diesel“, taz.nord vom 3. 8. 17

Die Kritik am mageren Ergebnis des Dieselgipfels greift zu kurz. Denn das Problem in einer Stadt wie Hamburg besteht vor allem darin, dass hier nicht nur Abgas-technisch die Verkehrspolitik mit ihrer in Europa wohl einmaligen „Auto-Offensive“ auf dem Stand der 1960er-Jahre stehen geblieben ist. Deshalb hilft nur ein radikales Umdenken aus der Misere, für das insbesondere die im Rathaus mitregierenden Bündnis-Grünen viel mehr werben müssen, da ansonsten vor allem das Jahr 2021 höchst peinlich wird, wenn Hamburg seine gestrige Philosophie auf dem ITS-Weltkongress (zu intelligenten Transportsystemen 2018 in Kopenhagen) präsentiert! RASMUS PH. Helt, Hamburg

Kunst ist was für schlechte Zeiten

betr.: „Ich muss mich nicht profilieren“, taz.nord vom 4. 8. 17

Mit der Behauptung, Kultur werde nicht gebraucht, „um irgendetwas zu tun“, sondern als „Kultur an sich“, bin ich nicht einverstanden. Kunst muss dabei helfen, aus unserem Alltags-Korsett auszubrechen und unsere Beweglichkeit zu bewahren. Kunst muss frei sein, damit sie frei machen kann. Wir können uns angstfrei einlassen auf Neues, können Erfahrungen sammeln, die uns sonst entgehen. Erst das macht Menschen mutig, kreativ und letztlich produktiv. Die Produktivität, die Kreativität und der Mut, die Kunst verspricht, werden also vor allem in schlechten Zeiten gebracht. Gerade bei mieser Kassenlage wird Kultur gebraucht – wenn sie GUT ist. Nicht gebraucht werden Selbstbedienungsläden und/oder Spielwiesen einer elitären Kaste eitler Egozentriker. Kunst ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Das heißt nicht, dass der Staat sich reinhängen soll. Es heißt, dass es einen auf Respekt basierenden Kommunikationsprozess geben muss zwischen den Künstlern und dem „Rest“ der Bevölkerung. Wir alle sind potentielle Künstler und also potentiell solidarisch. Aber nur, wenn man uns gut behandelt. MOWGLI, taz.de